Das 8-Stunden-Rennen von Suzuka ist für die japanischen Werke eine Sache der Ehre. Auf den Tribünen sitzen jeweils die Firmengeneräle der grossen japanischen Hersteller. Ein Sieg zählt so viel wie ein Triumph bei einem MotoGP-Rennen.
Die Nomination der Piloten für dieses Rennen ist für Suzuki nicht ganz einfach: Die meisten MotoGP-Stars fallen aus, weil sie bei der Konkurrenz (Honda, Yamaha, Ducati) unter Vertrag stehen. So sind die Suzuki-Generäle auf Dominique Aegerter gekommen. Dem Schweizer trauen sie zu, in diesem ultimativen Töff-Belastungstest eine Heldenrolle zu spielen.
Dominique Aegerter wird im zweiten Suzuki-Team das Rennen zusammen mit Yukio Kagayama und Noriyuki Haga bestreiten.
Bei den Langstrecken-Rennen werden Superbikes eingesetzt. Die Maschinen sind gleich motorisiert (1000 ccm, Viertakter) wie die MotoGP-Boliden, sind aber seriennahe. Der ganze elektronische «Schnickschnack» der MotoGP-Maschinen fehlt. Dominique Aegerter wird Anfang Juli für zwei Testtage nach Japan fliegen und dann am 27. Juli das Rennen fahren. «Die Tests sind wichtig. Ich bin in Suzuka noch nie gefahren.»
Ein erfolgreicher Einsatz kann sehr wohl ein erster Schritt Richtung MotoGP-Klasse sein. Suzuki kehrt nächste Saison in die Königsklasse zurück. Die Piloten sind noch nicht engagiert. Dominique Aegerter 2015 als einer der Suzuki-Werksfahrer in der MotoGP-Klasse? Das ist zumindest nicht ganz auszuschliessen.
Seit dem letzten Wochenende (GP von Italien in Mugello) wird das Gerücht eines Aufstieges des Rohrbachers in die Königsklasse heiss gehandelt. Allerdings gilt es zu berücksichtigen, dass Dominique Aegerters Teammanager Fred Corminboeuf als Quelle dieses Gerüchtes gilt. Er ist ein schlauer und umtriebiger Kommunikator und weiss sehr wohl, dass solche Gerüchte seinen Piloten adeln. Und es kann nie schaden, den Markt zu testen.