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Südostasien

In der Südsee wächst eine neue Insel

Eine zwei Kilometer hohe Säule, die vor allem aus ungefährlichem Wasserdampf bestehe, hebt sich noch über der Insel. 
Eine zwei Kilometer hohe Säule, die vor allem aus ungefährlichem Wasserdampf bestehe, hebt sich noch über der Insel. Bild: Matangi Tonga
Tonga

In der Südsee wächst eine neue Insel

Der Ausbruch eines Unterwasservulkans in der Südsee hat eine Insel geschaffen. Die Namensrechte für das Neuland liegen beim König von Tonga. 
23.01.2015, 09:0823.01.2015, 09:12
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Ein Artikel von
Spiegel Online

Seit Monaten brodelt es unter Wasser im Tongareich. Die Südsee färbt sich grün, weil der Unterseevulkan Hunga Tonga-Hunga Ha'apai Lava und Asche speit. Jetzt hat der Ausbruch die Oberfläche erreicht – und eine neue Insel aufgeworfen.

Das Eiland dampft, eine kilometerhohe Aschewolke behinderte in den vergangenen Tagen den Flugverkehr. Graue Asche regnete auf die Insel Tongatapu, knapp hundert Kilometer entfernt. 

Mittlerweile habe sich der Vulkan beruhigt, berichtete der Vulkanologe Nico Fournier von der neuseeländischen Geologiebehörde GNS der Nachrichtenagentur AP. Eine zwei Kilometer hohe Säule, die vor allem aus ungefährlichem Wasserdampf bestehe, hebe sich aber noch über der Insel. 

Das Neuland ist namenlos, Taufrechte liegen beim König von Tonga. Fraglich, ob er einen Namen wählt, bevor die Insel wieder verschwindet. Die Insel werde den Fluten des Meeres auf Dauer kaum standhalten, meint Fournier. Sobald der Magma-Nachschub abbreche, drohe sie von den Wellen abgetragen zu werden. Ihr Baumaterial sei nicht fest genug.  

Tongas König, Tupou VI., hält eine Rede an der 69. UN-Generalversammlung in New York 2014. 
Tongas König, Tupou VI., hält eine Rede an der 69. UN-Generalversammlung in New York 2014. Bild: EDUARDO MUNOZ/REUTERS

Versinkende Nationalflagge

Das Schicksal erleben die meisten neuen Inseln im Tongareich, wo sich alle paar Jahre Vulkane über die Meeresoberfläche heben. Die Tonga-Insel Home Reef, die sich 2006 aus dem Südpazifik erhoben hatte, liegt mittlerweile wieder unter Wasser. Der Boden war zu lose, um den Fluten standzuhalten: Er bestand überwiegend aus Asche – und nicht, wie etwa bei Surtsey, einer jungen Insel vor Island, aus hartem Lavagestein. 

Auch der Unterwasserausbruch vor El Hierro ist ins Stocken geraten; die Hoffnung auf eine neue Kanareninsel schwindet. Doch manche Insel hält sich, so dass sie besiedelt wird. Gute Chancen hat ein Eiland, das unlängst vor Japan aus den Fluten stieg; es wird immer grösser. 

Doch auch kurzlebige Inseln können grossen Eindruck machen. 1831 etwa hisste der ehrgeizige italienische König Ferdinand II. die Flagge seines Landes auf einer Insel, die sich im Juni des Jahres im Mittelmeer zwischen Afrika und Sizilien erhoben hatte. Schon ein halbes Jahr später aber war Graham Island mitsamt Nationalflagge versunken – jetzt liegt sie 20 Meter unter der Wasseroberfläche. (boj)

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