Geiselnahme in Sydney
Drei Menschen bei Erstürmung des Cafés getötet, darunter der Geiselnehmer – vier Verletzte
- Bei einer Geiselnahme in Sydney wurden gemäss unbestätigten Medienberichten drei Menschen getötet und vier weitere schwer verletzt.
- Bei den Toten soll es sich um den Geiselnehmer Man Haron Monis und zwei Geiseln handeln.
- Der Iraner hielt rund 20 Menschen während 16 Stunden in seiner Gewalt, bevor die Polizei das Café stürmte.
- Er liess die Geiseln eine Dschihadisten-Flagge ans Fenster halten und forderte später, dass man ihm eine IS-Flagge bringe. Seine zweite Forderung: Ein Gespräch mit Premierminister Tony Abbott.
- Drei Männer und zwei Frauen konnten im Laufe des Tages entkommen, kurz vor der Stürmung des Cafés flohen dann weitere Geiseln.
Drei Geiseln gelang die Flucht
Die Geiselnahme im Zentrum von Sydney ist seit dem frühen Morgen im Gange. Beim Martin Place im Lindt Chocolate Café hält sich ein Mann mit einer Waffe auf. Im Café sollen sich Dutzende Menschen aufhalten. Mindestens drei Personen standen mit erhobenen Händen an den Fenstern.
Wie «The Sydney Morning Herald» berichtet, hat der Mann eine Flagge bei sich. Es ist eine schwarze Fahne mit weissen arabischen Schriftzeichen. Dabei handelt es sich um ein islamisches Glaubensbekenntnis, wie der Terrorismus-Experte Greg Barton von der Monash Universität australischen Medien sagte.
#BREAKING: @dan_murphy & @chriskkenny have the latest on the hostages inside the Lindt Cafe #SydneySiege. Ch 601 pic.twitter.com/rVeawjhLgf
— Sky News Australia (@SkyNewsAust) 14. Dezember 2014Die Polizei hat gegen Mittag (Ortszeit) bestätigt, dass ein bewaffneter Mann mehrere Geiseln im Café festhalte. Über hundert Polizisten sind im Einsatz. Auch am berühmten Opernhaus – warum, ist noch nicht bekannt.
Das Motiv ist unklar
Augenzeugen in der Nähe des Cafés des Schweizer Schokoladenherstellers berichten von Geräuschen, die sich wie Schüsse anhörten. Das Gebiet ist weitläufig abgeriegelt, die U-Bahn teilweise stillgelegt. Die benachbarte australische Zentralbank ist abgeschottet worden, Mitarbeiter können dort weder hinein noch hinaus.
Ministerpräsident Tony Abbott berief das Sicherheitskabinett ein. Der Vorfall sei «sehr beunruhigend», die australischen Sicherheitskräfte seien aber bestens trainiert und ausgerüstet, um damit umzugehen. Das Motiv sei bisher nicht klar.
Australien hatte im September bei den grössten Anti-Terror-Razzien seiner Geschichte nach Polizeiangaben Anschläge im IS-Stil vereitelt. Das Land hat die Pässe von einigen Dutzend eingebürgerten Landsleuten eingezogen, um sie daran zu hindern, sich der Terrormiliz in Syrien und dem Irak anzuschliessen. (feb)
Police clear Martin Place between Elizabeth and Macquarie. Customers still hands up against window - police in vests swarm - more on way.
— Chris Kenny (@chriskkenny) 14. Dezember 2014Police guns drawn. Crowds pushed further back. All unfolding directly across from 7 newsroom. Frightening. Up to dozen people inside.
— Chris Kenny (@chriskkenny) 14. Dezember 2014Hostages reported in armed robbery situation inside café in Martin Place, Sydney - @dailytelegraph http://t.co/p7Z19DDeJ1
— Breaking News (@BreakingNews) 14. Dezember 2014


