Ein alltägliches Verkehrsdelikt hat Ermittler zufällig zu einem mutmasslichen Mörder geführt. Ein wegen zwei Trunkenheitsfahrten in Gewahrsam genommener 52-Jähriger gestand unvermittelt von sich aus, vor beinahe 25 Jahren in Bonn eine Frau getötet zu haben.
Dies teilten die Staatsanwaltschaft und die Polizei am Donnerstag in Bonn mit. Der inzwischen bei Wolfenbüttel in Niedersachsen lebende Mann war demnach dort vor rund einer Woche gleich zweimal in einer Nacht angetrunken am Steuer kontrolliert worden und deshalb auf ein Polizeirevier mitgenommen worden.
Auf der Wache legte er das Geständnis ab. Die Ermittler gehen aufgrund ihrer bisherigen Nachforschungen davon aus, dass es der Wahrheit entspricht.
Zur Tatzeit war der Verdächtige 26 Jahre alt und lebte als Student in Bonn. Nach eigenen Angaben hatte er seit seiner Pubertät «Gewalt- und Tötungsfantasien» und war öfters bei Spaziergängen mit Fesselwerkzeugen und Messern unterwegs. Bei einem Spaziergang habe er damals die Frau durch ein Fenster ihres Wohnhauses entdeckt und sich spontan zur Tat entschlossen.
Laut Polizei klingelte er an der Tür, überwältigte sein Opfer und fesselte es mit seinen Handschellen. Als die Frau schrie, erstach er sie nach eigenen Angaben aus Angst davor, entdeckt zu werden. Der Mann sitzt seit Samstag wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. (nfr/sda/afp)