International
Syrien

Konferenz in München: Medwedew spricht von Kaltem Krieg

Sieht die Beziehungen zwischen EU und Russland als «verdorben»: Der russische Regierungschef Dmitri Medwedew.
Sieht die Beziehungen zwischen EU und Russland als «verdorben»: Der russische Regierungschef Dmitri Medwedew.
Bild: AP

Konferenz in München: Medwedew spricht von neuem Kalten Krieg

13.02.2016, 11:0513.02.2016, 11:10
Mehr «International»

Der russische Regierungschef Dmitri Medwedew hat die Beziehungen zwischen Moskau und Westeuropa als «neuen Kalten Krieg» bezeichnet. «Wir sind in eine neue Periode des Kalten Kriegs hineingeraten», sagte Medwedew am Samstag bei der Münchner Sicherheitskonferenz.

«Die Beziehungen zwischen Europäischer Union und Russland sind verdorben, in der Ukraine tobt ein Bürgerkrieg.»

«Praktisch jeden Tag werden wir zur der grössten Bedrohung erklärt, mal für die NATO insgesamt, mal für Europa, mal für die USA», sagte Medwedew. Die Welt brauche «die Zusammenarbeit und nicht die Konfrontation».

Russland will einheitlichen syrischen Staat

Er sei zuversichtlich, dass die Welt heute «weiser, erfahrener und verantwortungsbewusster» sei als in den 60er Jahren, als ein Atomkrieg gedroht habe.

Russland werde weiter an der Umsetzung der Friedensinitiative für das Bürgerkriegsland Syrien arbeiten, beteuerte Medwedew. «Wir müssen einen einheitlichen syrischen Staat erhalten.» Der Zerfall des Landes dürfe nicht zugelassen werden. Die Welt könne sich «kein weiteres Libyen» leisten.

Medwedew forderte einen entschlossenen Kampf gegen den Terrorismus. Die Dschihadistenmiliz «Islamischer Staat» («IS») müsse «ohne Zwischentöne» bekämpft werden. Der «IS» folge einem «Tierinstinkt», um zu zerstören und zu töten. «Der Terrorismus ist ein zivilisatorisches Problem. Entweder wir oder sie. Das müssen alle verstehen, ohne Detail und Halbtöne, ohne Aufteilung in Freunde, Radikale und angeblich Gemässigte.»

Russland unterstützt in Syrien die Regierungstruppen in ihrem Kampf gegen die Rebellen. Die Führung in Damaskus bezeichnet alle Regierungsgegner als «Terroristen». Die US-geführte Allianz wirft Moskau vor, zur Stabilisierung von Assads Regierung auch mit dem Westen verbündete gemässigte Rebellen zu bekämpfen. Russland weist dies zurück. (sda/afp)

Lese hierzu auch:

Krieg in Syrien: Russland fliegt weiter Luftangriffe >>

Streit über Balkanroute: Osteuropa rebelliert gegen Merkel >>

Syrien vor dem Krieg

1 / 4
Syrien vor dem Krieg
Gebäude an der Sharia al-Quwatli.
quelle: flickr / irishtravel
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!

  • watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
  • Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
  • Blick: 3 von 5 Sternchen
  • 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen

Du willst nur das Beste? Voilà:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
34 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Beobachter24
13.02.2016 14:02registriert August 2014
"Die Beziehungen zwischen Europäischer Union und Russland sind verdorben."
Oh ja!
Zwischen 1989 und 2014 haben sich Russland und Westeuropa - besonders DE - einander sukzessive angenähert zum Wohle der Ökonomie Russlands und Deutschlands (um mal die wichtigsten zu nennen).
Nach dem "Putsch" in der Ukraine wurden diese Bande innert weniger Monaten wieder zerstört.
Das hatte negative Auswirkungen nicht nur für die russische sondern auch für die deutsche und die schweizerische Ökonomie.
Spätestens seit George Friedman ist klar, dass Streit zwischen RU und DE sehr im Interesse der USA ist.
00
Melden
Zum Kommentar
34
    Soll die AfD verboten werden? Was dafür spricht – und was dagegen

    Am 2. Mai 2025 stufte das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln (BfV) die Partei «Alternative für Deutschland» (AfD) «aufgrund der die Menschenwürde missachtenden, extremistischen Prägung der Gesamtpartei» als «gesichert rechtsextremistisch» ein. Zwar setzte der Verfassungsschutz die Einstufung einige Tage später aus verfahrenstechnischen Gründen aus. Nichtsdestotrotz stellt sich mehr denn je die Frage, ob eine Partei mit teilweise eindeutig rechtsextremen Exponenten und Inhalten in einer Demokratie toleriert werden muss – oder ob ein Verbot gerechtfertigt ist.

    Zur Story