International
Syrien

Evakuierung von Aleppo unterbrochen

In this photo provided by the Syrian Civil Defense group known as the White Helmets, Syrian Civil Defense workers search through the rubble after airstrikes in the village of Hass in the Idlib provinc ...
Syrische Weisshelme in Aktion.Bild: AP/Syrian Civil Defense White Helmets

Evakuierung von Aleppo unterbrochen

16.12.2016, 06:1916.12.2016, 10:38
Mehr «International»

Die Evakuierungen aus der syrischen Metropole Aleppo sind nach Angaben der Sicherheitskräfte vorübergehend unterbrochen worden. Ein Vertreter der Sicherheitskräfte sagte der Nachrichtenagentur AFP, die bewaffneten Aufständischen hielten «die Bedingungen der Vereinbarung nicht ein». Die Evakuierungen hatten am Donnerstag begonnen und die Nacht über angedauert.

Russland beschuldigt

Hilfsorganisationen beschuldigen Russland der Kriegsverbrechen im syrischen Aleppo. Durch Luftangriffe russischer Kampfflugzeuge seien 1207 Zivilisten, darunter 380 Kinder, ums Leben gekommen, hiess es in einem Brief der Weisshelme und anderer Bürgerrechtsgruppen.

Das Schreiben ging an einen Untersuchungsausschuss der Vereinten Nationen und konnte von der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag eingesehen werden.

Demzufolge gab es zwischen Juli und Dezember in der Region Aleppo etwa 304 Angriffe, für die mit grosser Wahrscheinlichkeit Russland verantwortlich ist.

Belastende Quellen

«Die Beweise deuten klar darauf hin, dass Russland Kriegsverbrechen in Syrien begangen hat oder daran beteiligt war», hiess es in dem 39-seitigen Schreiben.

Die Angaben stützten sich auf Zeugenaussagen, Videomaterial, abgefangene Tonmitschnitte aus Cockpits der Kampfjets und der verwendeten Munition. Die russische UNO-Vertretung war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Aleppo wird geräumt

Am Donnerstag wurde nach monatelangen Gefechten und Bombardierungen mit der Evakuierung der letzten Rebellenenklave in Aleppo begonnen.

Am frühen Abend verliess ein zweiter Konvoi die syrische Grossstadt in Richtung Westen. Nach Angaben des UNO-Sondergesandten Staffan de Mistura sitzen in Aleppo noch rund 50'000 Menschen fest.

Die Hilfsorganisation Weisshelme leistet auf der Seite der Aufständischen humanitäre Hilfe für die Zivilisten. Russland unterstützt in dem Bürgerkrieg Staatschef Baschar al-Assad. Das Land hatte erklärt, seit Mitte Oktober keine Angriffe mehr auf Aleppo zu fliegen. (ehi/sda/reu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
32 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Dä Brändon
16.12.2016 06:56registriert August 2015
4610
Melden
Zum Kommentar
avatar
Soli Dar
16.12.2016 07:33registriert April 2016
Diese einseitige Propaganda ist wirklich langsam zum davon Laufen.
Was passiert in Yemen und was in Mosul - es wird geschwiegen...
224
Melden
Zum Kommentar
avatar
Maett
16.12.2016 10:13registriert Januar 2016
Watson veröffentlicht Meldungen der White Helmets? Warum nicht gleich von Al Qaida bzw. vom "Rebellen"-Ableger Al Nusra direkt? Für mich gerade ziemlich unfassbar.

http://www.globalresearch.ca/syrias-white-helmets-extensive-and-elaborate-deceptions-of-modern-war-propaganda/5558368
235
Melden
Zum Kommentar
32
Aufatmen in der Ukraine: US-Waffenhilfe rollt an – aber das Wichtigste fehlt noch
Nach dem Ende der Blockade in Washington liefern die USA nun zügig Waffen an die Ukraine. Was fehlt: Die dringend benötigten Patriot-Luftabwehrraketen. Hier muss Europa übernehmen. Klappt das?

Joe Biden hat keine Zeit zu verlieren: Gleich nachdem auch die zweite Parlamentskammer in Washington dem neuen Hilfspaket für die Ukraine zugestimmt hat, unterzeichnet der US-Präsident am Mittwoch das entsprechende Gesetz. Die Waffenlieferungen würden «in den nächsten Stunden» beginnen, so der 81-Jährige. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankt sich umgehend bei den Amerikanern. Nun könne man an der Front wiedergutmachen, was man in letzter Zeit verloren habe.

Zur Story