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US-Flugzeugträger fährt doch nicht nach Nordkorea

epa05913061 A handout photo made available by the US Department of Defense shows the aircraft carrier USS Carl Vinson (CVN 70) in the Indian Ocean, 15 April 2017 (issued 18 April 2017). According to m ...
Die «USS Carl Vinson» sei mit ihren Begleitschiffen in koreanischen Gewässern angekommen, hiess es. War sie aber nicht.Bild: EPA/US DEPARTMENT OF DEFENSE

Info-Panne im Pentagon: US-Flugzeugträger fährt los, aber nicht nach Nordkorea

19.04.2017, 02:3619.04.2017, 07:09
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Um den US-Flugzeugträger «USS Carl Vinson» vor der Küste Koreas ist Verwirrung entstanden. Vor zehn Tagen hatte das US-Pazifikkommando mitgeteilt, der Flugzeugträger sei angewiesen worden, von Singapur aus in koreanische Gewässer aufzubrechen. Hintergrund war der Nordkorea-Konflikt.

Doch nun heisst es in einem Bericht der «New York Times»: Das Schiff fuhr nach der Ankündigung noch tagelang in die entgegengesetzte Richtung – nämlich in Richtung Indischer Ozean.

Die «USS Carl Vinson» sei bis heute gar nicht vor Nordkorea eingetroffen – die Ankunft in den Gewässern vor der koreanischen Halbinsel ist laut US-Medien nun erst für die kommende Woche geplant.

Ein Sprecher des US-Pazifikkommandos erklärte am Dienstag (Ortszeit) auf Anfrage, die «USS Carl Vinson» sei mit ihren Begleitschiffen am 8. April von Singapur aus zunächst nach Australien aufgebrochen.

Die Schiffe hätten vor der Nordwestküste Australiens an einer Trainingsmission mit der australischen Marine teilgenommen. Der Flugzeugträger und seine Begleitschiffe seien nun auf ihrem Weg Richtung Norden in den Westpazifik.

Viele Widersprüche

Am 8. April allerdings war in einer Mitteilung der amerikanischen Pazifik-Flotte noch die Rede davon gewesen, dass die Schiffe angewiesen worden seien, von Singapur in koreanische Gewässer aufzubrechen – anstatt nach Australien zu fahren.

Südkoreanischen Medienberichten zufolge hätte der Marineverband um die «USS Carl Vinson» voraussichtlich am Osterwochenende in Gewässern nahe der Halbinsel eintreffen sollen.

US-Präsident Donald Trump hatte dem TV-Sender Fox mit Blick auf Nordkorea gesagt: «Wir schicken eine Armada, sehr schlagkräftig.» Trump hatte im Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm mehrfach mit einem Alleingang gedroht. Die Verlegung der «USS Carl Vinson» war als Demonstration militärischer Stärke gewertet worden.

Wann der Verband nun wirklich an seinem Ziel ankommen soll, wollte weder ein Pentagon-Sprecher, noch der Sprecher des Pazifikkommandos sagen. Die «New York Times» berichtete unter Berufung auf vertraute Kreise, die Ankunft sei für nächste Woche geplant. CNN meldete, der Flugzeugträger werde die koreanische Halbinsel Ende April erreichen.

Panne oder Strategie

CNN sprach von «Kommunikationsfehlern» in der US-Regierung. Die «New York Times» berichtete, die Navy habe vor einer Woche vorschnell die Verlegung des Flugzeugträgers in koreanische Gewässer gemeldet. Ausserdem habe US-Verteidigungsminister James Mattis eine fehlerhafte Erklärung dazu abgegeben.

Die Spannungen zwischen Nordkorea und den USA hatten sich in den vergangenen Tagen noch einmal verschärft. Am vergangenen Samstag hatte sich die «USS Carl Vinson» in der Sundastrasse befunden, der Meerenge zwischen den indonesischen Inseln Sumatra und Java – das zeigt ein Foto, das die Navy veröffentlicht hatte. Der Ort ist rund 5400 Kilometer von der koreanischen Halbinsel entfernt. (sda/dpa)

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33 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Fondue
19.04.2017 06:59registriert Januar 2015
Hab dennen kürzlich am Thunersee die Richtung angezeigt. Jetzt sollte alles gut kommen. Sind auf dem Weg. Ahoi
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leu84
19.04.2017 07:15registriert Januar 2014
Madrid oder Mailand. Hauptsache Italien
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_kokolorix
19.04.2017 08:03registriert Januar 2015
Dass bei dem Chaos im weissen Haus die Streitkräfte mal im falsche Ozean landen ist verständlich. Was mir aber Bauchschmerzen macht, ist die Frage ob die nächsten Tomahawks nicht irrtümlich in meinem Garten landen...
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