Trotz überschaubarer Besucherzahlen hat die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang einen neuen internationalen Flughafen-Terminal bekommen. Der Terminal 2, sechsmal so gross wie der alte, nahm am Mittwoch den Betrieb auf, wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag berichtete.
Von KCNA veröffentlichte Fotos zeigen eine moderne Fassade mit viel Glas und eine Halle mit Marmorfussboden – weit entfernt vom alten Terminal nach sozialistischer Bauweise. Zudem scheint Terminal 2 mit einer Kaffeebar und einem Duty-Free-Store ausgestattet zu sein, in dem westliche Süssigkeiten und Flaschenbier angeboten werden.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte 2012 den Bau eines neuen Terminals angeordnet, weil der alte als zu klein und schäbig galt.
Bei einem Baustellenbesuch im November ordnete er an, die Bauarbeiten auszusetzen. Er warf den Arbeitern vor, nicht seine Anweisung befolgt zu haben, dass das Projekt die staatliche «Juche»-Doktrin widerspiegeln müsse, die ein starkes Selbstvertrauen und eine unerschütterliche Loyalität mit dem Staatsgründer, seinem Grossvater Kim Il Sung, verbindet.
Er bemängelte die Raumaufteilung, woraufhin Teile des Terminals wieder abgerissen und neu gebaut werden mussten. Am alten Terminal sollen weiterhin die Inlandsflüge abgefertigt werden.
Kim gilt als Freund der Luftfahrt, während sein Vater Kim Jong Il unter Flugangst litt und alle Reisen im Zug absolvierte.
Die Zahl internationaler Besucher auf dem neuen Airport dürfte jedoch übersichtlich bleiben. Das stalinistisch regierte Land ist international isoliert und zählt zu den Ländern mit den geringsten Besucherzahlen. Die wenigen internationalen Flüge nach Pjöngjang kommen überwiegend aus Peking und Moskau. (whr/sda/afp)