Bild: KEYSTONE
11.12.2015, 10:1312.12.2015, 10:26
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Zehn Jahre ist es her, gefühlt einige mehr: Nach dem Fahrplanwechsel vom 11. Dezember 2005 trat im Öffentlichen Verkehr der Schweiz ein generelles Rauchverbot in Kraft. Die Raucherabteile bei den SBB verschwanden und mit ihnen Zigaretten, Stumpen und Joints.
Wer in vernebelten Erinnerungen schwelgen oder sich noch einmal so richtig entrüsten will, dem empfehlen wir folgende Bilder:
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Vor zehn Jahren schafften die SBB das Raucherabteil ab
Rauchen im Zug, ...
quelle: keystone / martin ruetschi
Zu diesem Meilenstein im ÖV einige Zahlen und Fakten (Quelle: SBB)
- Der Anteil der Raucherabteile war je nach Fahrzeug unterschiedlich ausgelegt und lag zum Schluss bei rund 25 Prozent.
- Die Reinigung der Raucherabteile hatte rund 20 Prozent mehr Aufwand verursacht als Nichtraucherabteile. Zudem mussten die Klima- und Filteranlagen öfter gereinigt und ersetzt werden.
- Die SBB hatten zum Teil massive Kundenreklamationen über zu wenig Nichtraucherplätze und Geruchsemissionen, im Schnitt 300 pro Jahr. Das Personal, das unter Passivrauchen litt, hätte gemäss Arbeitsgesetz schon vor der Abschaffung der Raucharbteile einen rauchfreien Arbeitsplatz fordern können.
- Die SBB rüsteten total 3053 Fahrzeuge mit Rauchfrei-Piktogrammen aus, baute sämtliche Aschenbecher aus und entfernte auch die Zwischentüren in den Wagen.
- Die SBB testeten im Vorfeld der Umstellung Reinigungsmittel, die den hartnäckigen Rauchgeschmack in Polstern, an den Wänden und Fenstern neutralisieren sollten. Später reinigten sie bei grösseren Revisionen auch die die Zwischenräume der Verkleidung.
- Es kommt noch immer ab und zu vor, dass in Toiletten geraucht wird. Auch in Fussball-Extrazügen wird das Rauchverbot nicht immer eingehalten. Das Zugpersonal kann gemäss den heutigen Regeln eine Missachtung eines Rauchverbots ahnden.
«Eine Wiedereinführung der Raucherabteile wäre alleine schon wegen den gestiegenen Fahrgastzahlen und der heutigen Auslastung der Züge kein Thema mehr.»
Christian Ginsig, SBB-Sprecher
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