Schweiz
SP

Studie nimmt Juso Wind aus den Segeln: Spekulation soll Nahrungsmittel nur leicht teurer machen

Die Jungsozialisten (Juso) kritisieren die Preisspekulation immer wieder scharf. Zurecht?
Die Jungsozialisten (Juso) kritisieren die Preisspekulation immer wieder scharf. Zurecht?
Bild: KEYSTONE

Studie nimmt Juso Wind aus den Segeln: Spekulation soll Nahrungsmittel nur leicht teurer machen

14.09.2015, 12:2914.09.2015, 12:35
Mehr «Schweiz»

Die Spekulation mit Nahrungsmitteln ist heftig umstritten. Sie treibe die Preise in die Höhe oder sorge für heftige Preisausschläge, kritisiert beispielsweise die JUSO. Einer Studie der Hochschule Luzern und der Universität Basel zufolge hat Spekulation allerdings einen geringen Einfluss auf Preis und Volatilität.

Zuckergewinnung durch Zuckerrüben: Beim «Weissen Gold» verhelfe die Spekulation sogar zu Preisstabilisierung – sagt die Studie.
Zuckergewinnung durch Zuckerrüben: Beim «Weissen Gold» verhelfe die Spekulation sogar zu Preisstabilisierung – sagt die Studie.
Bild: KEYSTONE

Spekulation als isolierter Faktor sei für höchstens acht Prozent der Preis- und Volatilitätseffekte verantwortlich, schreiben die Studienautoren. In den meisten Fällen sei der Effekt sogar deutlich kleiner. «Politische Vorgaben wie Schutzzölle, Kontingente oder Preisvorgaben sind viel preistreibender als die Spekulation», sagte Projektleiterin Yvonne Seiler Zimmermann der Nachrichtenagentur sda. Bei Agrarprodukten führe zudem das Wetter zu starken Preisschwankungen.

Teilweise sogar positive Effekte

Bei einigen Nahrungsmitteln wirkt sich Spekulation der Studie zufolge sogar positiv aus. Bei folgenden Produkten dämpfe Spekulation die Preisausschläge und wirke damit stabilisierend auf den Markt:

  • Mais
  • Zucker
  • Weizen

Preistreibend wirke die Spekulation:

  • Fleisch
  • Kaffee (teilweise)
Animiertes GIFGIF abspielen
Hier ist Spekulation teilweise tatsächlich ein Problem: Kaffee.
Bild: Youtube/watson

Die Autoren haben für ihre Untersuchung einerseits eine eigene statistische Untersuchung durchgeführt. Zum anderen haben sie 100 Studien analysiert und eine Metastudie darüber erstellt.

47 Prozent der untersuchten Studien fänden einen abschwächenden Effekt von Spekulation, schreiben die Autoren. Das bedeutet, dass die Preisausschläge gedämpft werden. 37 Prozent der Studien hätten keinen Einfluss nachweisen können und nur 16 Prozent fänden verstärkende Effekte. (tat/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
9 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
9
Du darfst dich freuen: Nässe und Kälte weichen bald Sonne und Wärme

Es steht uns eine schöne Woche bevor. Denn schaffen wir es bis zum Mittwoch, ist sie quasi schon wieder um. Donnerstag ist dank Auffahrt frei und für den Freitag lässt sich bestimmt auch noch eine Brücke finden. Doch nicht nur die Feiertagsaussichten sind rosig, auch das Wetter zeigt sich gegen Ende Woche wieder von seiner schöneren Seite.

Zur Story