Schweiz

Wahlen 2015: App zeigt Smartspider-Profil der Kandidaten

Beifang aus dem Wahlkampf: Kamera aufs Bild und schon erscheint das Smartspider-Profil

14.10.2015, 06:37
Mehr «Schweiz»

Endspurt im Wahlkampf 2015: In wenigen Tagen steht fest, wie sich das Parlament in der nächsten Legislaturperiode zusammensetzt. Die rund 3800 Kandidatinnen und Kandidaten sowie Interessenverbände aller Art versuchen, unentschlossene Wähler zu überzeugen. Wir zeigen bis zum 18. Oktober Denkwürdiges, Kurioses und sonstige Episoden aus der Schlussphase des Wahlkampfs:

Smartspider auf dem Smartphone

So funktioniert die Tagxy-App.
YouTube/Tagxy

Unentschlossene Wähler kennen das Problem: Man sieht ein Wahlplakat oder einen Flyer, findet die abgebildete Person sympathisch, weiss aber nicht recht, welche Positionen sie vertritt. Das Basler Startup Tagxy weiss Abhilfe: Es hat eine App kreiert, die das Smartspider-Profil der Kandidaten anzeigt, wenn man ihr Foto mit der Handykamera fixiert.

So wählst du richtig

Nationalrat

Ständerat

Der Verein Politools lässt dich deine politischen Einstellungen auf der Wahlplattform Smartvote mit denjenigen der kandidierenden Politiker vergleichen. Es empfiehlt sich, nicht Kandidaten mit der grössten Übereinstimmung zu wählen, sondern solche mit grosser Übereinstimmung und intakten Wahlchancen.

Lanciert wurde die Augmented-Reality-App im Juli. «Wir haben Smartvote angefragt, weil wir ein Instrument besitzen, um eine junge Wählerschaft zu aktivieren», erzählt Jonas Schwarz, Gründer und CEO von Tagxy. Sämtliche Kandidierenden für den Ständerat in der Deutschschweiz wurden getaggt, dazu alle Nationalratskandidaten aus acht Kantonen. «Ausserdem erhielten wir Anfragen aus zehn weiteren Kantonen.»

Der Einsatz bei den nationalen Wahlen sei ein Probelauf im Hinblick auf das nächste Jahr, wenn viele kantonale Wahlen anstehen. Irgendwann will Tagxy mit seiner App auch Geld verdienen. «Die Kommerzialisierung erfolgt via Smartvote», sagt Jonas Schwarz.

Beim Einwerfen ablichten

Bei den diesjährigen Wahlen fehlt es nicht an Bemühungen, junge Leute zur Stimmabgabe zu bewegen. Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV) fordert die Jugendlichen auf, ein Foto beim Einwerfen des Wahlcouverts zu machen und mit dem Hashtag #VotePic2015 auf Facebook, Twitter und Instagram zu posten. Ob sich damit die notorisch tiefe Beteiligung der Jungen anheben lässt?

Deadline für Briefwahl

Wer brieflich wählen will, muss sich beeilen. Das Couvert muss spätestens am Donnerstag im Briefkasten landen. Kandidierende und Parteien versuchen, die Wählerschaft mit mehr oder weniger originellen Aufrufen zum Schlussspurt zu mobilisieren.

«Das tut der Schweizer Demokratie gut»

Donat Kaufmann (Mitte) freut sich.
Donat Kaufmann (Mitte) freut sich.

Der Badener Student Donat Kaufmann hat es geschafft. Seine Crowdfunding-Kampagne «Mir langets!» ist zum vollen Erfolg geworden, am Mittwoch erscheint «20 Minuten» mit der von ihm gestalteten Frontseite. Der Politologe Lukas Golder vom Institut GFS Bern meint im Gespräch mit SRF4, dass die Wirkung schnell verpuffen könne. Dennoch begrüsst er die Kampagne: «Die Aktion ist ein Angriff auf eine inhaltsleere und finanzierte Form des Wahlkampfs. Das tut der Schweizer Demokratie gut.» Sie stosse eine wichtige Debatte an, denn unser Land werde international kritisiert, weil die Parteifinanzen nicht offen gelegt würden.

Wahlen 2015
AbonnierenAbonnieren

Plakate vergessen

Die Allgemeine Plakatgesellschaft (APG) hat vergessen, 50 Plakate der Jungen Grünen in Basel aufzuhängen. Die Konterfeis der Nationalratskandidatinnen und -kandidaten hätten zwei Wochen lang an Plakatflächen hängen sollen.

Weil im Stadtkanton wildes Plakatieren verboten ist, fehle nun dem Jungen Grünen Bündnis ein wichtiger Teil seiner Kampagne, teilte dieses am Dienstag mit. Es sei «erstaunt und enttäuscht» über den Fehler, der «wesentlichen Einfluss auf den Wahlkampf» einer Jungpartei nehme. Es wolle der APG aber keine Absicht unterstellen.

Die APG bedauert gemäss einer Sprecherin ihren Fehler, der wegen interner Missverständnisse entstanden sei. Das Unternehmen will nun abklären, ob ein nachträgliches Aufhängen von Plakaten noch möglich ist und ob die Partei dies so knapp vor dem Wahlsonntag noch wünsche.

Und zum Schluss noch dies

#GoVoteCH

#GoVoteCH ist eine Compilation mit 3 x 26 Tracks aus der Schweiz. Und #GoVoteCH will die Wahlbeteiligung erhöhen: Die 78 Artists rufen deshalb für den 18. Oktober 2015 zur Wahl auf. Denn: «Im Bundeshaus wird vieles entschieden, das im Alltag Auswirkungen hat. Wählen ist ein Privileg. Wer kann, soll.» #GoVoteCH ist ein Projekt der Zeitschrift «Helvezin».

Mehr erfahren >>

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
Tödlicher Verkehrsunfall nach Lachgaskonsum: Staatsanwaltschaft Baselland erhebt Anklage
Bei einem Verkehrsunfall, bei welchem der Fahrer unter Einfluss von Lachgas stand, verstarb im November 2021 ein junger Mann. Vier weitere inklusive Fahrer erlitten zum Teil schwere Verletzungen.

Ein junger Mann verlor in den frühen Morgenstunden vom 13. November 2021 auf der Autobahn A2 bei Arisdorf sein Leben. Er war mit vier Freunden im Auto unterwegs, der Fahrer stand beim Unfall unter Einfluss von Lachgas. Die vier weiteren Insassen des Autos, inklusive Fahrer, wurden beim Unfall verletzt, zum Teil schwer. Der Fall sorgte schweizweit für Bestürzung und Aufsehen. In der Politik wurde über ein Verbot von Lachgas diskutiert.

Zur Story