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Endspurt im Wahlkampf 2015: In wenigen Tagen steht fest, wie sich das Parlament in der nächsten Legislaturperiode zusammensetzt. Die rund 3800 Kandidatinnen und Kandidaten sowie Interessenverbände aller Art versuchen, unentschlossene Wähler zu überzeugen. Wir zeigen bis zum 18. Oktober Denkwürdiges, Kurioses und sonstige Episoden aus der Schlussphase des Wahlkampfs:
Smartspider auf dem Smartphone
Unentschlossene Wähler kennen das Problem: Man sieht ein Wahlplakat oder einen Flyer, findet die abgebildete Person sympathisch, weiss aber nicht recht, welche Positionen sie vertritt. Das Basler Startup Tagxy weiss Abhilfe: Es hat eine App kreiert, die das Smartspider-Profil der Kandidaten anzeigt, wenn man ihr Foto mit der Handykamera fixiert.
Lanciert wurde die Augmented-Reality-App im Juli. «Wir haben Smartvote angefragt, weil wir ein Instrument besitzen, um eine junge Wählerschaft zu aktivieren», erzählt Jonas Schwarz, Gründer und CEO von Tagxy. Sämtliche Kandidierenden für den Ständerat in der Deutschschweiz wurden getaggt, dazu alle Nationalratskandidaten aus acht Kantonen. «Ausserdem erhielten wir Anfragen aus zehn weiteren Kantonen.»
Der Einsatz bei den nationalen Wahlen sei ein Probelauf im Hinblick auf das nächste Jahr, wenn viele kantonale Wahlen anstehen. Irgendwann will Tagxy mit seiner App auch Geld verdienen. «Die Kommerzialisierung erfolgt via Smartvote», sagt Jonas Schwarz.
Beim Einwerfen ablichten
Bei den diesjährigen Wahlen fehlt es nicht an Bemühungen, junge Leute zur Stimmabgabe zu bewegen. Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV) fordert die Jugendlichen auf, ein Foto beim Einwerfen des Wahlcouverts zu machen und mit dem Hashtag #VotePic2015 auf Facebook, Twitter und Instagram zu posten. Ob sich damit die notorisch tiefe Beteiligung der Jungen anheben lässt?
Deadline für Briefwahl
Wer brieflich wählen will, muss sich beeilen. Das Couvert muss spätestens am Donnerstag im Briefkasten landen. Kandidierende und Parteien versuchen, die Wählerschaft mit mehr oder weniger originellen Aufrufen zum Schlussspurt zu mobilisieren.
«Das tut der Schweizer Demokratie gut»
Donat Kaufmann (Mitte) freut sich.
Der Badener Student Donat Kaufmann hat es geschafft. Seine Crowdfunding-Kampagne «Mir langets!» ist zum vollen Erfolg geworden, am Mittwoch erscheint «20 Minuten» mit der von ihm gestalteten Frontseite. Der Politologe Lukas Golder vom Institut GFS Bern meint im Gespräch mit SRF4, dass die Wirkung schnell verpuffen könne. Dennoch begrüsst er die Kampagne: «Die Aktion ist ein Angriff auf eine inhaltsleere und finanzierte Form des Wahlkampfs. Das tut der Schweizer Demokratie gut.» Sie stosse eine wichtige Debatte an, denn unser Land werde international kritisiert, weil die Parteifinanzen nicht offen gelegt würden.
Plakate vergessen
Die Allgemeine Plakatgesellschaft (APG) hat vergessen, 50 Plakate der Jungen Grünen in Basel aufzuhängen. Die Konterfeis der Nationalratskandidatinnen und -kandidaten hätten zwei Wochen lang an Plakatflächen hängen sollen.
Weil im Stadtkanton wildes Plakatieren verboten ist, fehle nun dem Jungen Grünen Bündnis ein wichtiger Teil seiner Kampagne, teilte dieses am Dienstag mit. Es sei «erstaunt und enttäuscht» über den Fehler, der «wesentlichen Einfluss auf den Wahlkampf» einer Jungpartei nehme. Es wolle der APG aber keine Absicht unterstellen.
Die APG bedauert gemäss einer Sprecherin ihren Fehler, der wegen interner Missverständnisse entstanden sei. Das Unternehmen will nun abklären, ob ein nachträgliches Aufhängen von Plakaten noch möglich ist und ob die Partei dies so knapp vor dem Wahlsonntag noch wünsche.
Und zum Schluss noch dies
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