Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Aufklärung über Berichte zur Präsenz russischer Soldaten auf ukrainischem Territorium gefordert. Russland sei aufgerufen, hierzu seinen Teil beizutragen, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwochabend nach einem Telefonat Merkels mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mit.
Merkel habe die grosse Verantwortung Russlands für eine Deeskalation und für eine Überwachung der eigenen Grenze unterstrichen. Die Kontaktgruppe, bestehend aus Vertretern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Russlands und der Ukraine, müsse ihre Bemühungen um einen Waffenstillstand und eine effektive Grenzsicherung intensivieren, betonte die Kanzlerin.
Nach Angaben des Kremls fand das Telefonat auf Initiative der Bundesregierung statt. Putin habe Merkel dabei über einen geplanten zweiten Hilfskonvoi Moskaus für das Krisengebiet informiert. Ein erster Konvoi hatte in den vergangenen Wochen einen heftigen Streit zwischen Moskau und Kiew ausgelöst.
Am Dienstag hatten die Präsidenten Russlands und der Ukraine, Putin und Petro Poroschenko, bei einem Treffen in Minsk ihren Willen zu einer friedlichen Lösung des Konflikts bekräftigt. Kiew wirft Moskau vor, die Separatisten mit Kämpfern und Waffen zu unterstützen. (sda/dpa/reu)