Nach den Massenprotesten in Hongkong hat sich die Regierungschefin Carrie Lam bei der Bevölkerung für die Kontroverse über das Gesetz für Auslieferungen an China entschuldigt.
«Ich habe einen grossen Teil der Verantwortung zu tragen», sagte die 62-Jährige am Dienstag vor der Presse und äusserte ihr «aufrichtige Entschuldigung». Es war ihr erster öffentlicher Auftritt, seit Lam das Gesetz am Samstag auf Eis gelegt hatte und am Sonntag mehr als eine Million Menschen auf die Strasse gefangen waren.
Allerdings zog sie das Gesetz nicht wie von den Gegnern gefordert komplett zurück. Es würde den Hongkonger Behörden ermöglichen, von China verdächtigte Personen auszuliefern, obwohl die chinesische Justiz nicht unabhängig ist und auch der politischen Verfolgung dient.
Auch warnten Kritiker vor Folter und Misshandlungen. Am Sonntag hatte die Regierungschefin schon in einer Erklärung Abbitte getan, jetzt schob sie die persönliche Entschuldigung nach. (aeg/sda/dpa)