Das sagt die FIFA zur Kritik an Präsident Infantino wegen Trump-Nähe
Nach der WM-Auslosung in Washington steht FIFA-Präsident Gianni Infantino international in der Kritik. Besonders sein Auftritt mit US-Präsident Donald Trump erregte Aufsehen. Infantino überreichte dem umstrittenen Politiker nicht nur einen eigens für ihn erdachten «Friedenspreis», er scherzte auch über die Veranstaltung hinweg wiederholt mit dem 79-Jährigen, liess sich an einer Stelle sogar zu einem Selfie mit Trump, Mexikos Präsidenten Claudia Sheinbaum und Kanadas Premierminister Mark Carney hinreissen.
«Unterwürfig», «Speichelleckerei»: So lauteten einige Reaktionen aus der internationalen Presse auf Infantinos Verhalten gegenüber Trump. Schon in der Vergangenheit wurde die Nähe des Schweizers zum US-Regierungschef scharf kritisiert.
Auf Anfrage der «Bild» gab die FIFA nun eine Stellungnahme zur öffentlichen Reaktion ab. Demnach sei es, um eine Fussball-WM auszurichten, «absolut unerlässlich, eine enge und konstruktive Zusammenarbeit mit den Regierungsbehörden der Gastgeberländer aufzubauen».
«Produktive Zusammenarbeit»
Seit der Vergabe der WM 2026 an die sogenannte «United Bid», die gemeinsame Bewerbung von Kanada, Mexiko und den USA, pflege Infantino ein gutes Verhältnis zu Trump sowie zu den Führungen der Mitgastgeber Kanada und Mexiko. «Dies hat zu einer produktiven Zusammenarbeit geführt, in deren Folge die 'White House Task Force for the FIFA World Cup' ins Leben gerufen wurde.»
Ausserdem verweist der Verband auf die eigenen Regeln. Demnach solle der Präsident laut FIFA-Statuten «bestrebt sein, gute Beziehungen zwischen und unter der FIFA, den Konföderationen, den Mitgliedsverbänden, politischen Gremien und internationalen Organisationen zu pflegen und weiterzuentwickeln».
Auch zu den Staats- und Regierungschefs der Gastgeberländer müsse der FIFA-Präsident demnach gute Kontakte pflegen, «um eine erfolgreiche Veranstaltung für alle Beteiligten zu gewährleisten».
Allerdings war Infantino zwar immer wieder in Trumps Umfeld zu sehen, in einer derartigen Frequenz suchte der 55-Jährige aber nicht die Nähe zu Sheinbaum oder Carney. Auch Infantinos ebenso umstrittener Amtsvorgänger Sepp Blatter war nicht derart häufig im Umfeld von – zudem umstrittenen – politischen Amtsträgern zu sehen.

