Nach vier Niederlagen in Serie kehrte Ambri-Piotta mit dem 5:2 gegen die ZSC Lions zum Siegen zurück. Matchwinner war Julius Nättinen mit vier Treffern, die Valascia bebte teilweise wie in alten Nicht-Corona-Zeiten.
Was für eine Stimmung in Ambri! Wenn es ganz dumm läuft, das letzte Mal in der ehrwürdigen Valascia! 🔵 ⚪️ pic.twitter.com/1eLNRhsBy5
— MySportsCH (@MySports_CH) October 27, 2020
Elf mickrige Tore, neun davon in Überzahl, hatten die Leventiner in den ersten acht Meisterschaftspartien zu Stande gebracht. Gegen die Lions erzielten sie nach dem 0:1 von Garrett Roe (24.) vier Treffer innert 8:41 Minuten. Dabei unterstrich Nättinen, warum er schon vor seinem ersten Einsatz für Ambri-Piotta als nächster Dominik Kubalik gehandelt worden war. Kubalik wechselte 2019 zu den Chicago Blackhawks in die NHL, nachdem er in 90 Meisterschaftsspielen für die Tessiner 97 Skorerpunkte (37 Treffer) erzielt hatte.
Nättinen, in der vergangenen Saison der beste Torschütze in der höchsten finnischen Liga, war zum 1:1 (28.), 3:1 (32.), 4:1 (37.) sowie mit einem Schuss ins leere Gehäuse zum 5:2 (58.) erfolgreich. Die ersten beiden Treffer gelangen ihm im Powerplay nach einem Querpass von Dominic Zwerger, der sich vier Assists gutschreiben liess, mit einem Direktschuss. Auch das erinnert an Kubalik. Somit trug sich Nättinen auch im sechsten Ernstkampf mit Ambri-Piotta (inklusive einer Partie im Cup) in die Torschützenliste ein. In der National League waren es seine Tore fünf bis acht. Das 2:1 von Verteidiger Michael Fora (28.) fiel nur 25 Sekunden nach dem Ausgleich.
Whrend die Leventiner den zweiten Sieg in der Meisterschaft in dieser Saison und den ersten gegen den ZSC nach fünf Niederlagen feierten, verloren die Lions zum dritten Mal in Folge. Noch mehr zu denken geben dürfte den Zürchern, dass sie dabei 19 Gegentreffer kassierten - gegen den EVZ unterlag sie 3:6 und 2:8.
Ambri-Piotta - ZSC Lions 5:2 (0:0, 4:1, 1:1)
1303 Zuschauer. - SR Wiegand/Nikolic (AUT), Kehrli/Duarte.
Tore: 24. Roe (Andrighetto) 0:1. 28. (27:33) Nättinen (Zwerger, Hächler/Powerplaytor) 1:1. 28. (27:58) Fora (Grassi) 2:1. 32. Nättinen (Zwerger, Müller/Powerplaytor) 3:1. 37. Nättinen (Flynn, Zwerger) 4:1. 48. Simic (Phil Baltisberger) 4:2. 58. Nättinen (Zwerger, Flynn) 5:2 (ins leere Tor).
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 3mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: Nättinen; Hollenstein.
Ambri-Piotta: Conz; Fora, Ngoy; Hächler, Fischer; Fohrler, Pezzullo; Zaccheo Dotti; Flynn, Novotny, Horansky; Nättinen, Müller, Zwerger; Rohrbach, Dal Pian, Kneubuehler; Trisconi, Kostner, Grassi; Dufey.
ZSC Lions: Waeber (ab 40. Flüeler); Noreau, Marti; Phil Baltisberger, Geering; Trutmann, Berni; Morant; Chris Baltisberger, Roe, Andrighetto; Pedretti, Krüger, Hollenstein; Pettersson, Prassl, Sigrist; Simic, Schäppi, Wick; Diem.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Bianchi, D'Agostini, Isacco Dotti, Goi und Incir (alle verletzt), ZSC Lions ohne Blindenbacher, Bodenmann und Capaul (alle verletzt). ZSC Lions von 57:23 bis 57:37 ohne Torhüter.
Nach drei Siegen hintereinander wurden der SC Bern und Goalie Tomi Karhunen in Genf gestoppt. Servette besiegte die Berner 5:3; der 35-jährige Kanadier Eric Fehr entpuppte sich als die grosse Figur.
Fehr erzielte nach zwölf Minuten in Überzahl zuerst das 1:0 - und bezwang Karhunen nach 138 Minuten ohne Gegentreffer erstmals wieder. Im zweiten Abschnitt erhöhte Fehr mittels Ablenker schon nach 13 Sekunden auf 2:0.
Damit war die Show des Eric Fehr aber noch lange nicht zu Ende. In der 56. Minute stellte Fehr mit einem Doppelschlag innerhalb von 40 Sekunden vom 3:1 zum 5:1 Servettes Sieg endgültig sicher. Erstmals gelangen ihm vier Goals in einem Spiel auf Schweizer Eis. Fehr verbuchte in Genfs ersten sechs Meisterschaftspartien schon 10 Punkte und 7 Tore.
Das Duell zwischen den formstarken schwedischen Skorern ging klar an Servettes Linus Omark (2 Assists). Berns Ted Brithén punktete diesmal nicht, stand dafür aber bei mehreren Gegentoren auf dem Eis.
Genève-Servette - Bern 5:3 (1:0, 2:0, 2:3)
1000 Zuschauer. - SR Stricker/Stolc, Stuber/Steenstra.
Tore: 12. Fehr (Omark, Winnik/Powerplaytor) 1:0. 21. (20:13) Fehr (Tömmernes) 2:0. 36. Damien Riat (Omark) 3:0. 52. Berger (Jeremi Gerber, Heim) 3:1. 56. (55:14) Fehr (Winnik, Damien Riat/Powerplaytor) 4:1. 56. (55:54) Fehr 5:1. 57. (56:05) Andersson (Jeffrey, Beat Gerber) 5:2. 59. Jeffrey (Scherwey) 5:3.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 4mal 2 plus 5 Minuten (Henauer) plus Spieldauer (Henauer) gegen Bern.
PostFinance-Topskorer: Omark; Brithén.
Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Maurer; Völlmin, Le Coultre; Mercier; Patry, Fehr, Winnik; Damien Riat, Vermin, Omark; Moy, Richard, Rod; Arnaud Riat, Berthon, Smirnovs; Vouillamoz.
Bern: Karhunen; Untersander, Henauer; Andersson, Beat Gerber; Thiry, Colin Gerber; Burren; Scherwey, Jeffrey, Pestoni; Praplan, Brithén, Moser; Sciaroni, Neuenschwander, Ruefenacht; Berger, Heim, Jeremi Gerber; Bader.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Miranda (verletzt), Bern ohne Blum (verletzt) und Haas (krank). Bern von 58:38 bis 59:38 ohne Torhüter.
Die SCL Tigers warten weiter auf den ersten Sieg in der regulären Spielzeit. Gegen Fribourg-Gottéron fehlten den Langnauern 90 Sekunden zum ersten «Dreier».
Und den Emmentalern blieb in der leeren Ilfishalle am Ende nur Frust und Ärger. Die SCL Tigers spielten gegen den Gegner, dem die soeben beendete zehntägige Quarantäne gut anzumerken war, stark. Sie dominierten die Partie - und verloren dennoch. Weil Goalie Reto Berra (37 Paraden) besser spielte als sein Gegenüber Ivars Punnenovs (27 Paraden), und weil die Langnauer sich zu viele Fehler leisteten.
Die SCL Tigers machten im Schlussabschnitt aus einem 1:2 ein 3:2, kassierten aber 110 Sekunden vor Schluss eine Zweiminutenstrafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis und 20 Sekunden später bei vier gegen sechs Feldspieler den 3:3-Ausgleich (durch Yannick Herren). In der Verlängerung schoss Ryan Gunderson die Freiburger schon nach 54 Sekunden zum Sieg.
🏒 Chris DiDomenico erzielt 5 Sekunden vor Schluss des 1. Drittels den Ausgleich für @FrGotteron gegen seine alte Liebe @hopplangnou! pic.twitter.com/5FoRBxPNMA
— MySportsCH (@MySports_CH) October 27, 2020
SCL Tigers - Fribourg-Gottéron 3:4 (1:1, 0:1, 2:1, 0:1) n.V.
26 Zuschauer. - SR Salonen/Müller, Pitton/Gurtner.
Tore: 14. Brännström (Glauser, Maxwell/Powerplaytor) 1:0. 20. (19:55) DiDomenico 1:1. 26. Walser (Bougro) 1:2. 46. Dostoinov (Berger) 2:2. 56. Maxwell (Earl) 3:2. 59. Herren (Gunderson, DiDomenico/Powerplaytor) 3:3 (ohne Torhüter). 61. (60:54) Gunderson (Herren, DiDomenico) 3:4.
Strafen: je 2mal 2 Minuten.
PostFinance-Topskorer: Maxwell; Mottet.
SCL Tigers: Punnenovs; Glauser, Brännström; Blaser, Leeger; Grossniklaus, Erni; Schilt, Huguenin; Earl, Maxwell, Weibel; Dostoinov, Diem, Berger; Neukom, Flavio Schmutz, Julian Schmutz; Sturny, Melnalksnis, Kuonen.
Fribourg-Gottéron: Berra; Sutter, Jecker; Gunderson, Chavaillaz; Aebischer, Kamerzin; Bougro, Brasey; Brodin, Marchon, Stalberg; DiDomenico, Schmid, Herren; Sprunger, Bykow, Mottet; Rossi, Walser, Jörg.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Salzgeber (verletzt), Fribourg-Gottéron ohne Abplanalp, Furrer, Jobin (alle verletzt) und Desharnais (überzähliger Ausländer). Fribourg-Gottéron von 58:10 bis 58:30 ohne Torhüter.
Lausanne feierte mit 2:1 nach Verlängerung gegen Lugano den fünften Sieg hintereinander (inklusive Cup). Erstmals seit dem 30. September 2016 stehen die ambitionierten Waadtländer wieder auf Platz 1 in der National League.
Den Sieg über Lugano musste sich Lausanne erdauern. Die beiden Torhüter Tobias Stephan (35 Paraden) und Niklas Schlegel (34 Paraden) lieferten sich ein Duell auf höchstem Niveau. Nur Daniel Carr (Lugano) und Charles Hudon (Lausanne) vermochten die beiden Keeper in der regulären Spielzeit zu überwinden.
Auch das Siegestor in der Verlängerung ging auf das Konto eines Kanadiers: Josh Jooris entwischte Luganos Abwehr und liess Schlegel keine Abwehrchance.
Getrübt wurde Lausannes Freude über den vierten Sieg im vierten Heimspiel und die Tabellenführung durch den Ausfall von Charles Hudon. Nach 55 Minuten schied der neuverpflichtete Kanadier verletzt aus.
Lausanne - Lugano 2:1 (0:1, 1:0, 0:0, 1:0) n.V.
1000 Zuschauer. - SR Tscherrig/Fluri, Gnemmi/Burgy.
Tore: 3. Carr 0:1. 26. Hudon (Malgin) 1:1. 63. Jooris (Malgin) 2:1.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Lausanne, 5mal 2 Minuten gegen Lugano.
PostFinance-Topskorer: Kenins; Arcobello.
Lausanne: Stephan; Genazzi, Barberio; Heldner, Frick; Grossmann, Marti; Krueger, Benjamin Antonietti; Bertschy, Jooris, Kenins; Conacher, Malgin, Hudon; Gibbons, Maillard, Almond; Bozon, Jäger, Douay.
Lugano: Schlegel; Heed, Riva; Loeffel, Chiesa; Nodari, Wellinger; Eliot Antonietti, Wolf; Fazzini, Arcobello, Carr; Bödker, Kuraschew, Suri; Bürgler, Herburger, Lammer; Walker, Morini, Romanenghi.
Bemerkungen: Lausanne ohne Emmerton (überzähliger Ausländer), Lugano ohne Lajunen, Sannitz (beide verletzt), Bertaggia, Traber und Zurkirchen (alle krank). (pre/sda)