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Coronavirus

282 Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz mit Coronavirus infiziert

Ein Pflegefachmann untersucht in einer gestellten Praesentation die Lunge eines Patienten, die Daten der Untersuchung werden dank des Telemedizin - Koffers, der die noetigen medizinischen Geraete enth ...
Ein Pflegefachmann untersucht in einer gestellten Präsentation die Lunge eines Patienten.Bild: KEYSTONE

282 Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz mit Coronavirus infiziert

Zu Beginn der Pandemie fehlte es dem medizinischen Personal in der Schweiz an Masken. Unter Ärzten war einer Umfrage zufolge der Anteil der positiv auf das Coronavirus Getesteten höher als in der Bevölkerung.
15.07.2020, 17:4219.07.2020, 14:48
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282 Ärztinnen und Ärzte wurden zwischen März und Ende Mai positiv auf das Coronavirus getestet (2.3 Prozent). Das geht aus einer FMH-Umfrage hervor. 15 von ihnen hatten keine Symptome, 26 mussten ins Spital. Mehr als doppelt so viele, nämlich 719, gaben an, Symptome gehabt aber keinen Test gemacht zu haben.

Knapp 8800 Befragte hatten keine Symptome und liessen sich auch nicht testen. Rund 2300 erhielten ein negatives Testresultat. Unter Ärzten war der Anteil der positiv Getesteten mit 2.3 Prozent höher als in der Bevölkerung generell. Die FMH geht davon aus, dass die Rate am 1. Juni bei 0.36 Prozent lag.

Es fehlte an Masken im März und April

Ärztinnen und Ärzten in der Schweiz hat es zu Beginn der Corona-Pandemie an Schutzmaterial gefehlt, namentlich an Masken.

Schutzmasken fehlten im März und im April; im Mai entspannte sich die Lage. In der in der «Schweizerischen Ärztezeitung» veröffentlichten Umfrage sprachen 57 Prozent der teilnehmenden Ärzte von einer schlechten oder eher schlechten Verfügbarkeit. Im April waren 40 Prozent dieser Ansicht, im Mai dann unter 10 Prozent.

Beim Desinfektionsmittel war der Mangel etwas weniger gross. Im März war es für 50 Prozent eher oder sehr schlecht verfügbar, im April für etwa 35 Prozent und im Mai ebenfalls nur noch für unter 10 Prozent.

Die Arbeitsbelastung der Ärztinnen und Ärzte entwickelte sich in der Pandemiezeit unterschiedlich. Knapp 13 Prozent hatten im März «deutlich mehr zu tun», rund 54 Prozent dagegen deutlich weniger oder etwas weniger Arbeit. Im April berichteten 7 Prozent über eine deutlich höhere Belastung und knapp 70 Prozent über eine tiefere.

Einkommensverlust erwartet

Auf dem Höhepunkt der Corona-Welle durften nicht als dringend geltende medizinische Behandlungen nicht durchgeführt werden. Über 42 Prozent der Umfrageteilnehmer erwarten deshalb einen deutlichen Einkommensverlust, weitere 24 Prozent einen geringen Verlust. 4 Prozent nannten den Verlust «allenfalls existenzbedrohend».

Der Anteil der Ärztinnen und Ärzte mit «deutlichem Einkommenszuwachs» betrug laut Umfrage bei 0.2 Prozent. Rund 28 Prozent gaben an, es gäbe keine Veränderung ihrer Einkommenssituation. Dem Krisenmanagement ihrer Kantone gab eine Mehrheit der teilnehmenden Ärzte eher gute oder sehr gute Noten.

Für die Befragung schrieb die Ärzteverbindung FMH 33'269 Ärztinnen und Ärzte an. Rund 37 Prozent beantworteten die am 20. Mai lancierte Online-Umfrage. 95 Prozent von ihnen gaben an, bei der Arbeit direkten Patientenkontakt zu haben. (sda)

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