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No! No! No! 5 Dinge, die du nach dem dritten Nein zum Brexit-Deal wissen musst

England in der Sackgasse. Das britische Unterhaus lehnte Mays Brexit-Deal zum dritten Mal ab.
England in der Sackgasse. Das britische Unterhaus lehnte Mays Brexit-Deal zum dritten Mal ab. bild: twitter/@sinnsturm

No! No! No! 5 Dinge, die du nach dem dritten Nein zum Brexit-Deal wissen musst

Mit 344 zu 286 Stimmen lehnte das britische Unterhaus Premierministern Theresa Mays Brexit-Deal zum dritten Mal ab. 5 Dinge, die du jetzt dazu wissen musst.
29.03.2019, 17:01
Helene Obrist
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Warum wurde schon wieder über den Brexit-Deal abgestimmt?

Parlamentspräsident John Bercow liess eine dritte Abstimmung nur zu, weil sich die Vorlage substanziell von den vorhergehenden unterschied.

Hier geht's zum Live-Ticker der Verhandlung

Mit der neuen Abstimmung wollte die Regierung verhindern, dass der Brexit über den 22. Mai weiter hinaus verschoben wird und Grossbritannien deshalb an der Europawahl vom 23. bis 26. Mai teilnehmen muss. Zudem wollte die Regierung Zeit für die Ratifizierung gewinnen.

Wie reagierte Premierministerin May auf die Niederlage?

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Theresa May will weiter kämpfen. Bild: EPA/UK PARLIAMENTARY RECORDING UNIT

May hat im Vorfeld der Abstimmung alles versucht, um ein Ja zu erreichen. Sie versprach sogar ihren eigenen Rücktritt, falls der Brexit-Deal durchkomme. Ohne Erfolg.

Nach der klaren Niederlage trat sie relativ gefasst auf, wirkte aber unglaublich müde. In ihrer Rede warnte May das britische Unterhaus, dass nun das Limit der Diskussionen erreicht sei. Sie werde aber weiterhin für einen ordentlichen Brexit kämpfen.

Was will das britische Unterhaus?

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Jeremy Corbyn fordert Mays sofortigen Rücktritt.Bild: EPA/UK PARLIAMENTARY RECORDING UNIT

Der britische Oppositionschef Jeremy Corbyn von der Labour-Partei hat Premierministerin Theresa May zum Rücktritt aufgefordert und eine Neuwahl verlangt.

«Das ist jetzt das dritte Mal, dass der Deal der Premierministerin zurückgewiesen wurde», sagte der Oppositionsführer am Freitag im britischen Unterhaus. Nun müsse eine Alternative dazu gefunden werden. Dazu habe das Parlament am Montag die Gelegenheit.

«Wenn die Premierministerin das nicht akzeptiert, dann muss sie gehen. Nicht zu einem unbestimmten Datum in der Zukunft, sondern jetzt, so dass wir bei einer Neuwahl über die Zukunft des Landes entscheiden können», sagte Corbyn.

Heidi Allen von der Independent Group appellierte an May. «Der Deal ist tot. Wir müssen jetzt eine Volksabstimmung haben», so Allen.

Wie reagiert die EU?

epa07466480 The President of the European Council, Donald Tusk, before the debate on the Conclusions of the European Council meeting of 21 and 22 March 2019 at the European Parliament in Strasbourg, F ...
Hat einen EU-Sondergipfel einberufen: Ratschef Donald Tusk. Bild: EPA/EPA

Wenige Minuten nach der Ablehnung des Brexit-Vertrags meldete sich EU-Ratschef Donald Tusk via Twitter. Tusk kündete einen EU-Sondergipfel für den 10. April an.

Die EU-Kommission hält jetzt einen britischen EU-Austritt ohne Vertrag am 12. April für wahrscheinlich. Dies teilte ein Kommissionssprecher am Freitagnachmittag mit.

Man bedaure das Votum im britischen Unterhaus, erklärte der EU-Kommissionssprecher. Damit gelte die vergangene Woche mit der EU vereinbarte Verschiebung des Brexits vom 29. März bis zum 12. April. Nun sei es an Grossbritannien, vor diesem Datum zu erklären, wie es weitergehen könnte.

«Die EU wird vereint bleiben», betonte der Sprecher. Die Gemeinschaft sei auf einen Austritt Grossbritanniens ohne Vertrag gut vorbereitet. Die Vorteile des Austrittsvertrags, darunter die vorgesehene Übergangsphase bis Ende 2020, würden bei einem Austritt keinesfalls mit angeboten. Einzelne «Mini-Deals» seien keine Option.

Was passiert jetzt als nächstes?

Am Montag soll das britische Parlament eine zweite Runde an Testabstimmungen über Alternativen zu dem Abkommen abhalten. Bei der ersten Runde hatten sich die Parlamentarier noch nicht auf eine Option einigen können – alle acht zur Abstimmung stehenden Vorschläge wurden abgelehnt.

Die meisten Ja-Stimmen entfielen jedoch auf ein zweites Referendum über den EU-Austritt und auf den Vorschlag, nach dem Ausscheiden in einer Zollunion mit der EU zu bleiben.

Mit Material von sda

Was hält die Jugend vom Brexit?

Video: srf
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Die Brexit-Frage spaltet Grossbritannien
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Die Brexit-Frage spaltet Grossbritannien
Die 24-jährige Madeleina Kay will in der EU bleiben, London, 14. Februar 2019.
quelle: ap/ap / matt dunham
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Die Briten schulden der EU Milliarden
Video: srf
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72 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Politikinteressierter
29.03.2019 18:47registriert Juni 2018
Sorry, aber die britische Politik ist nur noch ein Trauerspiel, allen voran Boris Johnson.

Zuerst weibelt er zusammen mit Farage für einen Brexit, danach hat er keine Eier den Posten als PM zu übernehmen, anschliessend tritt er vorzeitig als Aussenminister ab und heute hat er für den Deal gestimmt.

Der Corbyn nervt aber auch gehörig. Weder steht er mit seinen antiquierten Ideen für die Zukunft, noch hat er einen Alternativplan zu Mays Deal.

May verfügt als einzige noch über Verstand. Von ihr wurde ein Deal erwartet und diesen hat sie auch geliefert. Was soll sie den noch mehr machen?
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Juliet Bravo
29.03.2019 20:31registriert November 2016
Das Parlament will
- keinen harten Brexit ohne Abkommen mit der EU,
- es will aber auch keinen Verbleib in der EU.
- einen ausgehandelten Vertrag mir der EU lehnt das Parlament ebenso klar 3 x ab.

Das Stimmvolk zu den drei einzigen Möglichkeiten befragen, will das Parlament aber eben auch nicht.
Und Neuwahlen bringen auch nichts, weil keine einzige Partei eine eindeutige Haltung zum Brexit vertritt.
Ja, was soll das ganze?!?
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Triple A
29.03.2019 18:32registriert November 2018
Die spinnen die Briten! Trotzdem ein Vorschlag zur Güte: Wie wäre es als 51. Staat der USA?
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