Sie sind Teil der Testoffensive und sollen dazu beitragen, dass auch Infizierte ohne Symptome entdeckt werden: die Selbsttests für zu Hause. Doch wie viele Schweizer und Schweizerinnen wollen sich regelmässig das Stäbchen in die Nase führen? Einen Hinweis darauf gibt der Coronamonitor von Mitte März, den die Forschungsstelle Sotomo im Auftrag der SRG durchgeführt hat. Die Umfrage zeigt: Deutlich weniger als die Hälfte plant, sich regelmässig zu testen.
Werden Selbsttests gratis abgegeben, will sich laut Umfrage jeder Dritte wöchentlich testen lassen. Weitere 8 Prozent wollen immerhin ein Mal pro Monat einen Selbsttest machen. Die Mehrheit ist zurückhaltend: 43 Prozent wollen nur dann einen Selbsttest machen, wenn ein Verdacht auf Ansteckung vorliegt. Und fast jeder fünfte Befragte (18 Prozent) gab an, sich gar nicht testen lassen zu wollen.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) scheint mit diesen Zahlen zufrieden. Die Tatsache, dass vier Fünftel sich testen lassen wollten, sei «sehr positiv», schreibt eine Sprecherin auf Anfrage.
Ob die Behörden mit einer Kampagne Testmuffel motivieren wollen, konnte oder wollte das BAG nicht beantworten: Man informiere zu gegebener Zeit über neue Kampagnen, hiess es lediglich.
Ein Ziel, wie häufig Selbsttests genutzt werden sollen, hat sich das BAG nicht gesetzt. Auch ein Monitoring ist nicht geplant: Wie viele Personen Selbsttests beziehen, wird die Behörde also nicht überwachen.
Die Selbsttests sollen laut BAG vor allem dazu dienen, die Übertragungen im persönlichen Umfeld zu reduzieren. Dank ihnen soll man sich etwa vor dem Znacht mit Freunden oder einem Besuch bei den Grosseltern einfach testen können. Die Euphorie über die Selbsttests scheint beim BAG indes begrenzt: Es weist darauf hin, dass die Antigen-Schnelltests, die von einer Fachperson durchgeführt werden, qualitativ besser seien. Der Selbsttest könne beispielsweise eingesetzt werden, wenn ein Antigen-Schnelltest nicht möglich sei, schreibt die Behörde: «Der Selbsttest für zu Hause dient als kleiner, zusätzlicher Schutz im Alltag.»
Den Fokus legt der Bund auf die anderen zwei Pfeiler seiner Testoffensive: Erstens sollen Personen mit Symptomen getestet werden; zweitens sollen dank regelmässiger Massentests in Unternehmen und Schulen Personen ohne Symptome entdeckt werden. Erste Effekte der Offensive zeigen sich bereits: In den letzten Wochen stieg die Anzahl Tests stetig an. Ein Rekordwert wurde kurz vor Ostern registriert – mit fast 56'000 Tests an einem Tag.
Um das Testen zu fördern, bezahlt der Bund seit Mitte März alle Schnelltests. Mit den neuen Selbsttests für zu Hause soll die Hürde, sich zu testen, weiter sinken. «Ganz einfach» sei es, sagte die oberste Apothekerin kürzlich: Das Stäbchen vier Mal in jedes Nasenloch, eine Viertelstunde später liegt das Resultat vor.
Die Selbsttests sind ab Mittwoch, 7. April, in den Apotheken erhältlich. Das BAG ruft indes vorsorglich zur Geduld auf, denn zu Beginn könnte es zu Engpässen kommen. Und auch die Präsidentin des Apothekerverbands Pharmasuisse, Martine Ruggli, betonte im Vorfeld: Es sei wichtig, dass nicht alle gleich am ersten Tag «in die Apotheken stürzen».
In den vergangenen Tagen wappneten sich die Apotheken für den Ansturm. Der logistische Aufwand sei gross, erklärt Pharmasuisse. Die Selbsttests müssen unter anderem aus 25er-Packungen in kleinere Säckli abgepackt werden. Eine Sprecherin sagt:
Wie viele Selbsttests bis Dienstagabend im ganzen Land an die Apotheken geliefert werden, konnte Pharmasuisse nicht sagen. Der Verband rechnet am Anfang mit einer erhöhten Nachfrage. Die Produktverfügbarkeit sei «gesichert, aber limitiert», erklärt Pharmasuisse «Die Bevölkerung wird gebeten, sich solidarisch zu verhalten und nur bei Bedarf Selbsttests zu beziehen.» (bzbasel.ch)
Was soll das jetzt wieder ?
Zuerst heisst es, es sollen sich alle daran beteiligen und dann wieder "nur bei Bedarf" 🤷🤷🤷
Zudem gebe ich den täglichen Pendlern (Verkauf oder Handwerk) gerne den Vortritt.