Der Irak hat am Donnerstag formell den Prozess zur Bildung einer neuen Regierung eingeleitet. Das Präsidialamt setzte für kommenden Dienstag per Dekret die erste Sitzung des Parlaments seit der Wahl im April an. Ministerpräsident Nuri al-Maliki hatte zuvor nach massivem internationalen Druck eine rasche Regierungsbildung zugesagt, allerdings die auch vom Westen verlangte Einbeziehung aller grösseren Bevölkerungsgruppen abgelehnt.
Der Irak droht wegen des Konflikts zwischen Schiiten, Sunniten und Kurden in einzelne Regionen zu zerfallen, seit die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIS) den Aufstand probt. Dem Schiiten al-Maliki wird vorgeworfen, insbesondere die sunnitische Minderheit zu marginalisieren. Durch Einberufung des Parlaments kann damit begonnen werden, eine Regierung auf Grundlage der Wahlergebnisse vom April zu bilden. (lhr/sda/reu)