Riesige Trauerfeier in Teheran für Opfer von IS-Miliz in Syrien

Riesige Trauerfeier in Teheran für Opfer von IS-Miliz in Syrien

27.09.2017, 13:44

In Teheran ist mit einer riesigen Trauerfeier eines iranischen Freiwilligen gedacht worden, der in Syrien von der IS-Terrormiliz enthauptet worden war. Tausende schwarz gekleidete Iranerinnen und Iraner fanden sich mit roten Fahnen auf Teherans Imam-Hossein-Platz ein.

Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei würdigte den 25-jährigen Mohsen Hodschadschi bei einem Treffen mit den Angehörigen als einen besonderen «Märtyrer». Hodschadschis Tod hat im schiitischen Iran zu einer ungewöhnlichen Mobilisierung der Öffentlichkeit für die iranischen Militäreinsätze in Syrien und dem Irak geführt.

Neben «Ausbildern» und «Beratern» der iranischen Revolutionsgarden hat Teheran auch tausende «Freiwillige» wie Hodschadschi in die Nachbarländer geschickt, um Syriens Machthaber Baschar al-Assad und die Regierung in Bagdad gegen die radikal sunnitische IS-Miliz zu unterstützen.

Hodschadschi wurde am 7. August bei einem IS-Angriff auf einen Aussenposten der Revolutionsgarden bei Al-Tanaf gefangen genommen. Das Bild des jungen Mannes, der mit stoischer Mine dasteht, während ihm ein grimmig dreinschauender IS-Kämpfer ein Messer an den Rücken hält, schlug grosse Wellen im Iran.

Schiitische Heiligtümer

An der Trauerfeier am Mittwoch nahm auch der beliebte Sänger Sadegh Ahangaran teil, der in einem emotionalen Auftritt Hodschadschi und die anderen «Verteidiger des Schreins» würdigte. Die Militäreinsätze in Syrien und dem Irak werden im Iran mit der Notwendigkeit begründet, die schiitischen Heiligtümer gegen die IS-Miliz und andere sunnitische Extremisten zu verteidigen.

Neben Iranern kämpfen in Syrien und dem Irak auch afghanische und pakistanische «Freiwillige» unter dem Kommando der Revolutionsgarden. Seit Beginn der Einsätze sind schon tausende dieser Kämpfer gefallen. Hodschadschis Leiche wurde später an die libanesische Hisbollah-Miliz übergeben, die an der Seite der Iraner in Syrien kämpft. (sda/afp)

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