Sehr instagrammable, dieser See in den Glarner Alpen. So sehr, dass Nico unbedingt hin musste. Ganz alleine wollte er den Trip dann doch nicht wagen …
21.09.2019, 16:3813.02.2020, 10:27
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Kürzlich entdeckte der Berner Stadtprinz Nico auf Instagram dieses Bild:
Was aussieht wie ein norwegischer Fjord nennt sich Limmernsee und versteckt sich tief im Glarner Süden. Nico schnappt sich Schweizkenner Reto Fehr und macht sich auf in die Alpen. Ob sie erfolgreich sind …?
Das Resultat siehst du im Video:
Video: watson/nico franzoni, reto fehr
Und hier unsere Bewertung und Empfehlungen, falls du da auch mal hin willst:
Insta-Fame
Auf den Muttenkopf, die Spitze oberhalb des Limmernsees, führt kein durchgehender Weg. Wegspuren sind aber zu erkennen. Schwierig ist es nicht. Für das von uns gemachte Insta-Foto braucht es allerdings eine Drohne.
Links die Vorlage, rechts unser Versuch:
Als Option findet sich unterhalb des Muttenkopfs nochmals ein Felsvorsprung. Der «Weg» dorthin ist ausgesetzt und es kann tief runter gehen. Wer es sich zutraut: Es geht rechts um den Berg herum. Ist nicht ohne. Wir waren nicht dort und empfehlen ihn höchstens erfahrenen Berggängern.
Blick vom Muttenkopf auf den Limmernsee und den zweiten Felsvorsprung etwas unterhalb des Gipfels.bild: reto fehr
Schweiss-pro-Panorama-Index
Distanz: 12,7 Kilometer
Höhenmeter: 846 Meter
Maximale Höhe: 2575 M.ü.M.
Dauer: ca. 5 Stunden
T-Skala: T3, weglos auf Muttenkopf (aber nicht schwierig)
GPS-Track auf Schweizmobil: Hier.
Ja, die reine Laufzeit ist mit gut 5 Stunden hoch. Und es geht verdammt steil hinauf (und auch wieder runter). Aber praktisch ab dem ersten Meter entschädigen beeindruckende Panoramen und Tiefblicke.
Unsere Route*
Video: watson/Reto FEHR
* Das letzte Stück vom See zurück zur Seilbahn ist durch den Stollen im Berg drin, es wird hier nicht richtig angezeigt. Zeitangabe nicht beachten.
Weg zum Ziel
Variante 1: Von der Bergstation der Luftseilbahn Tierfehd - Kalktrittli über Kalktrittli/Muttenwändli: Der Weg ist grundsätzlich gut ausgebaut und markiert. Man sollte aber schwindelfrei sein. Die Wanderung beginnt gleich steil und ausgesetzt. Danach das Zwischenstück relativ flach, bevor es zum Muttenwändli hoch geht. Hier kann es bei Schnee und Eis heikel werden. Nach dem Muttenwändli leicht abwärts zur Muttseehütte und (weglos, aber nicht schwierig) auf den Muttenkopf.
Dauer: ca. 2,5 Stunden.
Gleich nach der Seilbahn-Bergstation führt der Weg in steilem Gelände zum Kalktrittli.bild: nico Franzoni
Variante 2: Grundsätzlich der deutlich einfachere Weg. Bei der Bergstation auf markiertem Wanderweg ca. 3 Kilometer durch den beleuchteten und grossen Kraftwerkstollen zum Limmernsee. Ab dort auf gut ausgebautem Weg teilweise steil und an zwei Stellen mit Ketten gesichert hinauf auf den Muttenkopf (letztes Stück weglos) und zur Muttsseehütte.
Dauer: ca. 2,5 Stunden.
Bluff-Faktor
Der Muttenkopf mit dem Bild auf den Limmernsee ist nicht das einzige Highlight. Unterwegs solltest du folgendes nicht verpassen:
- Der Weg durch den Stollen ist ein (unerwartetes) Erlebnis. Abstecher auf die Limmernsee-Staumauer möglich (ist beschriftet).
Unterwegs im drei Kilometer langen Kraftwerkstollen vom Limmernsee zur Bergstation der Seilbahn. bild: reto fehr
- Wer Zeit hat, kann noch den Abstecher auf die Muttseestaumauer machen. Es ist mit 2473 Metern über Meer das höchste Speicherbecken Europas und die längste Staumauer der Schweiz.
Crowded-Faktor
Wir waren unter der Woche unterwegs. Getroffen haben wir beim Start und in der Muttseehütte rund zehn weitere Wanderer. Unterwegs und auf dem Muttenkopf waren wir allein.
Auf dem Muttenkopf: Nur wir zwei. Und wer weiss, wo suchen, entdeckt etwas oberhalb der Bildmitte die Muttseehütte.Bild: reto fehr
Noch nicht genug von schönen (Berg-)Seen? Hier lang:
Gefahren-Potential
- Beim Kalktrittli teilweise ausgesetzt und steil mit einigen Tiefblicken.
Der atemberaubende Zickzackweg beim Kalktrittli.bild: nico franzoni
- Das Muttenwändli sieht von unten spektakulär aus – vor allem, wenn man oben Wanderer sieht. Bei Schnee, Eis oder rutschigen Verhältnissen ist erhöhte Vorsicht geboten. Nico bezeichnete es als «Nahtoderfahrung».
Beim Muttenwändli bei Schnee kann es heikel werden. Rechts geht es über die hohe Felswand senkrecht hinunter.bild: reto fehr
- Weg über Stollen: Zwei Stellen mit Ketten gesichert (T3), ansonsten eher T2.
Eine der beiden mit Ketten gesicherten Stellen auf dem Weg vom Stollen auf den Muttenkopf.bild: reto fehr
Mehr Wanderungen mit grossartiger Aussicht:
Ausrüstung und Verpflegung
Die Muttseehütte SAC auf ca. halbem Weg bietet eine schöne Aussicht mit warmer und kalter Küche. Wer will, kann dort auch übernachten. Bei der Seilbahn (Tal- und Bergstation) keine Verpflegung.
Die Muttseehütte zwischen Muttsee und Limmernsee.Bild: reto fehr
Wanderschuhe sind ein Muss. Wer will kann auch Wanderstöcke mitnehmen, da es steil runter geht. Nicht vergessen, dass man auf 2500 Meter hinauf wandert, da kann es kalt sein. Im Stollen drin ist es kühl und kann feucht sein, eine Taschenlampe braucht es nicht.
Gesamtfazit
Nicht nur die Aussicht vom Muttenkopf auf den Limmernsee, sondern die ganze Wanderung ist ein Erlebnis – insbesondere, wenn man sie als Rundwanderung macht. Allerdings muss man trittsicher und schwindelfrei sein. Optional würde es auch über den Kistenpass nach Brigels weiter gehen.
Im Abstieg vom Muttenkopf zum Limmernsee.bild: nico franzoni
ANREISE
ÖV:Bis Linthal:ab Zürich: 1:34h, normalerweise stündlich
ab Bern: 2:45h, normalerweise stündlich
ab Luzern: 2:38h, normalerweise stündlich
Talstation der Seilbahn ist ab Linthal SBB zu Fuss in 1,5 Stunden erreichbar. Alternativen: Taxi oder
Alpentaxi bestellen (Fahrt ca. 10 Minuten).
Auto: ab Zürich: ca. 1:30 Stunden
ab Bern: ca. 2:40 Stunden
ab Luzern: ca. 1:40 Stunden
Parkplätze direkt bei der Seilbahn.
16 unbekannte Highlights der Schweiz
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16 unbekannte Highlights der Schweiz
Wir fangen nahe am Ursprung der Schweiz an: Das erste Dorf neben dem legendären Rütli am Vierwaldstättersee ist Bauen. Hier hört die Strasse von Seedorf her kommend auf. Zu Fuss geht es aber rund 800 Treppenstufen durch den Wald hoch nach Seelisberg. Bauen hat übrigens dank seiner Lage am Urnersee ein sehr mildes Klima, sodass Palmen und Feigen gedeihen.
Warum die Schweiz ein Wanderparadies ist
Video: watson
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Die Teuerung in der Schweiz ist entgegen den Prognosen im April relativ deutlich gestiegen. Unter anderem waren die Preise für Pauschalreisen ins Ausland und für den Luftverkehr höher als im Vormonat. Trotzdem erwarten viele Ökonomen weitere Zinssenkungen der Nationalbank im Laufe des Jahres.
Konkret stieg die Inflation im April auf 1,4 von 1,0 Prozent im März, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. Das heisst: Schweizer Konsumgüter waren durchschnittlich um 1,4 Prozent teurer als im entsprechenden Vorjahresmonat.
geht die Wanderung auf Arbeitszeit? das "wörkpläis envirment" dort oben ist sicher sehr gut oder? 😉
Macht doch eine Serie draus, "Nico auf Wanderschaft".
Es gibt ja mehr als genug schöne Plätzchen in der Schweiz.