Für heute ist eigentlich Sonne angesagt in Manchester. Doch über dem Old Trafford hängen bereits dunkle Wolken. Am 1. Premier-League-Spieltag gab es für Manchester United einen wenig überzeugenden Sieg gegen Leicester. In der 2. Runde hat sich der englische Rekordmeister bei Brighton & Hove Albion blamiert. Das Team von José Mourinho verlor diskussionslos mit 2:3.
Die Unruhen in der Mannschaft haben allerdings schon vor dem Saisonstart begonnen. Die United war den ganzen Sommer fast schon verzweifelt auf der Suche nach einem neuen Innenverteidiger. Immer wieder gab es neue Gerüchte. Aber weder Harry Maguire, Yerry Mina noch Jerome Boateng schlossen sich den «Red Devils» an.
Genau deshalb orten Experten die grösste Problemzone Manchesters nun in deren Hintermannschaft. So sagt beispielsweise Gary Neville: «Die aktuellen Verteidiger von United sollten in einem solchen Klub eigentlich nur die zweite Geige spielen.»
Der ehemalige englische Internationale kritisiert vor allem, dass der Klub nicht in der Lage war, neue Verteidiger zu holen: «Lindelöf und Bailly haben die ganze Zeit gehört, dass man Ersatz für sie sucht. Jetzt spielen sie dennoch weiter. Was stellt das mit ihrem Selbstvertrauen an?» Zwar kritisiert Neville die gesamte Mannschaft, das Hauptproblem ist für ihn aber klar die Defensive.
Eine andere Erklärung liefert Paul Pogba im Interview direkt nach der Niederlage gegen Brighton. Gegenüber BBC nimmt der Franzose sich selbst nicht von der Kritik aus: «Ich habe viele Bälle verloren. Das sollte nicht passieren.» Gleichzeitig sagt er aber auch: «Brighton war sehr gut vorbereitet. Vielleicht waren sie sogar besser auf das Spiel vorbereitet als wir.»
Paul Pogba has given a VERY honest assessment of Manchester United... pic.twitter.com/Z1mZE4nT1V
— Match of the Day (@BBCMOTD) 20. August 2018
Ist das ein Seitenhieb in Richtung von José Mourinho? Die Chemie zwischen dem Superstar und seinem Trainer ist seit längerem gestört. Zwischenzeitlich gab es sogar Gerüchte, wonach Pogba Manchester noch im Sommer verlassen könnte. Der Verein dementiert allerdings hartnäckig, dass es Probleme gibt.
Doch als Pogba nach dem knorzigen Auftaktsieg gegen Leicester gefragt wurde, ob er etwas zur Beziehung mit Mourinho sagen könne, antwortete er: «Es gibt Dinge, die ich sagen möchte, doch wenn ich es täte, würde ich dafür gebüsst.»
Mourinho selbst, sieht wenig Grund zur Sorge. Die Niederlage bei Brighton schiebt er auf unüblich viele individuelle Fehler und auf eine gnadenlose Effizienz des Gegners. Bei vielen Fans hat der Portugiese mittlerweile aber jeglichen Kredit verspielt. Sie fordern auf Twitter, dass er den Klub verlässt.
ENOUGH IS ENOUGH. ITS TIME TO GO!!! #MourinhoOUT pic.twitter.com/FWC04X6bXD
— #MourinhoOut - The Finished One (@MourinhoGetOut) 19. August 2018
Mourinho is an an analogue manager in a digital age, he has not adapted to the modern game he is CLUELESS absolutely CLUELESS #MourinhoOUT
— #MourinhoOut - The Finished One (@MourinhoGetOut) 19. August 2018
Jose Mourinho hasn't finished the third Season in his coaching career the last 14 years. Chelsea,Intermilan,Real Madrid,Chelsea And now at Manchester united.......#mourinhoout#MourinhoOut pic.twitter.com/4L4VvrwaLH
— The Watchdog (@IsOmbati) 19. August 2018
Zum aktuellen Zeitpunkt scheint eine Entlassung aber noch nicht realistisch, schliesslich hat Manchester United gerade mal ein Spiel verloren. Dennoch scheint es nicht unmöglich, dass Mourinho noch vor Weihnachten seine Sachen packen muss. In seiner ganzen Trainerkarriere hat «The special one» nämlich noch nie das dritte Amtsjahr überstanden.
Das Genörgel wegen der aktuellen Innenverteidigung, welche er by the way selber geholt hat (Lindelöf / Bailly), die gespielte Happiness vor dem Brighton Spiel, das bezeichnende Interview nach dem Spiel, welches lustlos, ja einfach Flasche leer war... und so weiter und so fort.
Mourinho ist am Punkt angelangt, wo sich sein Ego negativ auf den Verein auswirkt, was eigentlich nichts neues ist, wenn man in den Geschichtsbüchern nachschaut.... was gemäss den Geschichtsbüchern der nächste Schritt sein wird, ist indes auch bekannt.