Macher der SBB-App präsentieren (fast fertige) Contact-Tracing-App – das musst du wissen
Ubique, die Schweizer Entwickler bekannter Apps wie Alert-Swiss, SBB und MeteoSwiss, haben eine App für das Contact-Tracing entwickelt. Nach einer kurzen, sehr intensiven Entwicklung im Homeoffice könne man «eine konkrete technologische Lösung für die Eindämmung des Covid-19-Virus präsentieren», schreibt das Unternehmen.
Mathias Wellig, Ubique-Geschäftsführer:
Wie funktioniert die App?
Dazu schreibt Ubique:
So sieht die «NextStep»-App aus:
Was ist mit dem Datenschutz?
Kann man das bereits nutzen?
Jein. Die App kann auf next-step.io zu Testzwecken heruntergeladen werden.
- iOS-App: Hier wartet Ubique gemäss eigenen Angaben auf das «Approval», also die Freigabe, von Apple.
- Android-App: Die Testversion kann über die Ubique-Website installiert werden.
Ein erster Versuch der watson-Redaktion zeigt, dass sich die Android-Version problemlos installieren lässt. Beim Einrichten fordert die App auf, die «Akku-Optimierung» zu deaktivieren, damit sie immer im Hintergrund laufen kann.
Grundsätzlich bleibt das Problem:
Um eine schnelle Verbreitung zu erreichen, sei die App bewusst so aufgebaut, dass sie zusätzlich in bereits bestehende, weit verbreitete Apps eingebaut werden könnte.
Der Ball liege jetzt bei den Entscheidungsträgern der offiziellen Stellen, schreibt uns Mathias Wellig. «Welche Strategie wird die Schweiz in den nächsten Wochen fahren, um Corona mit technologischen Hilfsmitteln einzudämmen?»
Software steht frei zur Verfügung
Ubique hat die Technologie, die für das Contract Tracing per App verwendet wird, STAR getauft. Das Kürzel steht für «Secure Tag For Approach Recognition».
Interessanter Ansatz: STAR kann offenbar vergleichsweise einfach in andere, bestehende Apps integriert werden. Mit dem Ziel, viel mehr Smartphone-User zu erreichen.
Der Programmcode steht anderen Entwicklern frei zur Verfügung. Als Open-Source-SDK (Software Development Kit). Bei GitHub soll alles Wichtige zu finden sein.
Wann wurde die App entwickelt?
Ubique schreibt auf der Firmen-Website, man habe mit «Next Step» am Hackathon #codevscovid19 teilgenommen.
Dabei handelt es sich um 72-stündige Online-Veranstaltung unter dem Patronat des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) und des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) und in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern, wie der ETH Zürich.
Laut Medienmitteilung haben sich fast 3000 Spezialisten aus über 80 Ländern (virtuell) zusammengefunden und 306 Prototypen zur Adressierung der COVID-19 Krise entwickelt. Das entspreche 100’000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden, die auf diese Art und Weise investiert worden seien.