Die deutsche Regierung will den Menschen im umkämpften Osten der Ukraine vor dem nahenden Wintereinbruch umfangreiche Hilfen zukommen lassen. Bis Mitte Oktober sollen mehr als hundert Lastwagen aus ganz Deutschland Hilfsgüter in das Konfliktgebiet bringen, wie das Bundesentwicklungsministerium am Samstag in Berlin mitteilte.
Demnach bringt der Konvoi unter anderem mobile Unterkünfte und Küchen, Heizgeräte, Generatoren, Kleidung, Betten und Hygieneartikel im Wert von rund zehn Millionen Euro zu den Menschen.
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller erklärte, der Konvoi sei ein «Zeichen der Solidarität» mit der Ukraine. Die Aktion ist dem Ministerium zufolge mit der ukrainischen Regierung in Kiew abgestimmt.
Die Lastwagen sollen demnach am Dienstag gemeinsam die polnisch-ukrainische Grenze bei Jagodin überqueren und anschliessend ein Verteilzentrum in Kiew ansteuern. Dort sollen die zum Teil in der Ukraine gekauften Waren auf die LKWs verteilt werden. Das meiste sei für die Städte Charkow, Slowjansk, Mariupol, Saporischija und Dnepropetrowsk bestimmt.
Die deutsche Bundeswehr bereitet sich derweil auf den Einsatz von Aufklärungsdrohnen zur Überwachung der Waffenruhe in der Ostukraine vor. Dazu müsste auch eine noch unbekannte Anzahl Soldaten im Auftrag der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) in das Krisengebiet geschickt werden.
«Unser gemeinsames Ziel ist, dass sich die Lage in der Ostukraine stabilisiert und in einen Friedensprozess mündet», sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen.
Die ukrainische Regierung wies am Samstag darauf hin, dass es sich um einen unbewaffneten Einsatz handeln würde. Das deutsche Aussenministerium betonte, dass die Entscheidung über den Drohnen-Einsatz noch nicht gefallen sei. «Vor möglichen Entscheidungen sind noch schwierige rechtliche und politische Fragen zu klären», erklärte ein Sprecher. (pma/sda/afp/dpa)