Nebel
DE | FR
Schweiz
Schule - Bildung

Viel zu wenig Lohn für Doktoranden: ETH muss Löhne nachzahlen

ETH-Rat entlässt Psyikprofessorin. Zum ersten Mal in der Geschichte der ETH wird eine Professorin entlassen.
Mehrere Doktoranden der ETH Zürich erhielten trotz Vollzeitpensums nur die Hälfte des Mindestlohns.Bild: KEYSTONE

Viel zu wenig Lohn für Doktoranden: ETH muss Löhne nachzahlen

18.08.2019, 03:5018.08.2019, 12:36
Mehr «Schweiz»

Am ETH-Ableger in Basel wurden mehrere Doktoranden zu Tiefstlöhnen angestellt, wie die NZZ am Sonntag berichtet. Sie erhielten trotz Vollzeitpensum bloss 26'400 Franken pro Jahr, das ist die Hälfte des Mindestlohnes für Doktorierende. Zwischendurch mussten sie sogar ohne Bezahlung auskommen: «Ich kenne sechs Personen, die solche Lohnkürzungen erfahren haben», sagt ein Doktorand in der Zeitung. Gemeinsam ist diesen, dass sie beim gleichen Professor angestellt waren oder sind. «Die Lohnkürzungen wurden vorgenommen, um den Druck zu erhöhen», sagt ein Betroffener.

Laut ETH-Vizepräsident Ulrich Weidmann sind Teilzeitlöhne bei Vollzeitarbeit nicht rechtens: «Das ist klar illegal und darf nicht vorkommen», sagt er in der «NZZ am Sonntag». «Die zu wenig ausbezahlten Saläre müssen den betroffenen Doktorierenden nachbezahlt werden.» Das sei teilweise schon erfolgt. Insgesamt gehe es um eine Lohnsumme von ungefähr 150 000 Franken. Die Betroffenen sprechen von 200 000 Franken. Die ETH hat aufgrund dieser Fälle sämtliche Teilzeitarbeitsverträge seit 2015 an ihrer Hochschule untersucht. Solche Unregelmässigkeiten habe man einzig am Departement in Basel gefunden, heisst es.

Dort läuft derzeit eine Administrativuntersuchung. Sie soll im dritten Quartal dieses Jahres abgeschlossen werden. Der ETH-Mittelbauvereinigung hingegen sind auch Fälle aus anderen Departementen bekannt. «Scheinteilzeitarbeit ist Betrug am Mittelbau und zeugt von einer problematischen Geringschätzung gegenüber den eignen Angestellten», sagt deren Präsident Martin Roszkowski in der «NZZ am Sonntag».

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet um die Zahlung abzuschliessen)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Airbus der Ural Air landet im Maisfeld
1 / 9
Airbus der Ural Air landet im Maisfeld
Nach einem Vogelschlag landete der Airbus A321 der Ural Air in einem Maisfeld bei Moskau.
quelle: ap
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Eine sehr ungewöhnliche Schneckenart
Video: other_external
Das könnte dich auch noch interessieren:
22 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
ingmarbergman
18.08.2019 06:35registriert August 2017
Solche Professoren gehören fristlos entlassen.
2543
Melden
Zum Kommentar
avatar
Töfflifahrer
18.08.2019 08:14registriert August 2015
Ich verstehe jetzt nicht wo die angestellt waren, beim Professor oder bei der Uni?
Hat die Uni denn keine Personalabteilung? Die sollten doch wissen wie das Entschädigungsreglement ist! Dass das Vorgehen des Prof. eine Schweinerei ist, ist das eine, dass die Administration da aber nicht korrigierend eingegriffen hat, ist noch fast die grössere Schweinerei.
1837
Melden
Zum Kommentar
avatar
theshark
18.08.2019 08:18registriert Mai 2019
Ich vermute da ist ein Pulverfass abgestochen worden. Lese gerne die Fortsetzung (-en).
1042
Melden
Zum Kommentar
22
Grosse Unfallstatistik: Wegen dieses Fehlverhaltens passieren die meisten Verkehrsunfälle
In der Schweiz kamen im letzten Jahr 236 Menschen bei einem Verkehrsunfall ums Leben und 4096 Menschen wurden schwer verletzt. In welchem Kanton die meisten Unfälle passieren und weitere Zahlen und Fakten zu Strassenunfällen in der Schweiz.

Kurz aufs Handy geschaut, Musik gehört und den Strassenverkehr nicht wahrgenommen oder zu fest aufs Gaspedal gedrückt und die Ampel übersehen – Unaufmerksamkeit im Strassenverkehr kann schwere Folgen haben. Das Bundesamt für Statistik hat die neue Strassenunfallstatistik von 2023 publiziert. Wir haben die wichtigsten Zahlen und Fakten für dich zusammengefasst.

Zur Story