International
Deutschland

Baerbock: «Aggression hätte einen grossen Preis für das russische Regime»

Baerbock: «Aggression hätte einen grossen Preis für das russische Regime»

17.01.2022, 14:4917.01.2022, 15:19
Mehr «International»
epa09677266 German Foreign Minister Annalena Baerbock attends a joint press conference with her Italian counterpart Di Maio following their meeting, at Villa Madama in Rome, Italy, 10 January 2022. EP ...
Annalena Baerbock und Italiens Aussenminister Di Maio. Bild: keystone

Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hat sich bei einem Treffen mit ihrem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba für eine friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts ausgesprochen.

«Denn Diplomatie ist der einzig gangbare Weg», sagte die Grünen-Politikerin am Montag mit Blick auf ukrainische Ängste vor einem Angriff Russlands. «Wir haben einen langen Atem», betonte sie. Deutschland sei bereit zum Dialog mit Russland.

Baerbock sagte mit Blick auf ukrainische Forderungen nach deutschen Waffenlieferungen, dass es darum gehen müsse, die Krise nicht weiter eskalieren zu lassen, sondern mit diplomatischen Mitteln zu lösen. Zugleich betonte die Politikerin, dass «jede weitere Aggression einen grossen Preis für das russische Regime hätte».

Die EU und die USA haben für den Fall eines möglichen Überfalls Russlands auf die Ukraine mit scharfen Sanktionen gedroht. Baerbock sprach sich dafür aus, dass so bezeichnete Normandie-Format für die Lösung des Konflikts wieder mit Leben zu füllen. Deutschland und Frankreich vermitteln dabei in dem Konflikt zwischen der Ukraine und Russland.

Baerbock kündigte an, dass sie in Kürze mit dem französischen Aussenminister Jean-Yves Le Drian die Kontaktlinie im Konfliktgebiet Donbass besuchen wolle, um sich dort ein Bild von der Lage zu machen. Die Situation dort sei «mehr als bedrückend» vor allem jetzt im Winter, sagte sie nach einem Gespräch bei der Mission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Kiew. Baerbock sagte: «Wir brauchen Fortschritte bei der Umsetzung der Minsker Vereinbarung.»

Putin eröffnet umstrittene Brücke

Video: srf/SDA SRF

Ein in Minsk (Belarus) vereinbarter Friedensplan liegt auf Eis. Die Ukraine und Russland werfen sich gegenseitig vor, gegen das Abkommen zu verstossen. Mehr als 14'000 Menschen sind nach UN-Schätzungen im Donbass seit 2014 bei Kämpfen zwischen ukrainischen Regierungstruppen und den von Russland unterstützten Separatisten getötet worden. Unter anderem die EU und die USA haben gegen Russland Sanktionen wegen des Ukraine-Konflikts verhängt.

Mit Blick auf einen grösseren Cyberangriff auf Internetseiten der ukrainischen Regierung bot Baerbock an, Experten des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik zur Unterstützung und Aufklärung bereitzustellen. Russland hat Vorwürfe zurückgewiesen, mit der Hackerattacke etwas zu tun zu haben. (aeg/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
40 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
insert_brain_here
17.01.2022 15:08registriert Oktober 2019
Als würde das jemand ernst nehmen, wie oft hat die EU schon geblufft und jedes mal wenn Putin sehen wollte hatten sie nicht in der Hand.
359
Melden
Zum Kommentar
avatar
Salvatore_M
17.01.2022 15:27registriert Januar 2022
Sehr gute Initiative von Außenministerin Baerbock, die Frontlinie zu besuchen. Klar Präsenz zeigen, klar kommunizieren und trotzdem mit den Russen weiter nach Lösungen. Die diplomatische Herausforderung ist schwierig und die Situation im Osten der Ukraine ist äusserst angespannt. Hoffentlich lässt sich ein russischer Angriff auf die Ukraine vermeiden.
3120
Melden
Zum Kommentar
40
Argentiniens Präsident Milei fliegt nicht länger Linie

Seit seinem Amtsantritt im Dezember vergangenen Jahres fliegt Argentiniens ultraliberaler Präsident Javier Milei bei seinen Reisen im In- und Ausland stets Linie, doch wegen Sicherheitsbedenken ist es mit der Sparmassnahme jetzt vorbei. Der Staatschef werde künftig keine kommerziellen Flüge mehr nutzen, teilte Regierungssprecher Manuel Adorni am Dienstag mit.

Zur Story