Mehrfachtarnung schützte Dino in der Savanne vor Feinden

Mehrfachtarnung schützte Dino in der Savanne vor Feinden

26.10.2017, 18:08

Der Saurier Sinosauropteryx verbarg sich mithilfe seiner besonderen Färbung vor Feinden. Ähnlich wie der heutige Waschbär, hatte er eine Augenmaske, einen dunkleren Rücken und hellen Bauch sowie einen gestreiften Schwanz.

Sinosauropteryx hatte jedoch kein Fell, sondern an mehreren Körperteilen Gefieder. Fiann Smithwick von der Universität Bristol und seine Kollegen präsentieren ihre Erkenntnisse im Journal «Current Biology».

«Dinosaurier waren bei weitem nicht alle diese schwerfälligen grauen Biester, die wir aus Kinderbüchern kennen. Zumindest einige hatten komplexe Farbmuster, um Angreifer zu verwirren und sich besser zu verstecken - genau wie heutige Tiere auch», erklärt Fiann Smithwick von der Universität in Bristol.

Bereits 2010 hatten Forscher dieser Universität die braune Gefiederfarbe des Sauriers rekonstruiert. Das Team um Smithwick untersuchte nun, welchem Zweck die Färbung gedient haben könnte und welcher Lebensraum dazu am besten passte.

Bewohner sonniger Landschaften

Der Kontrast in der Färbung von Rücken und Bauch des Sinosauropteryx wird in der Fachwelt als Konterschattierung bezeichnet und ist auch bei heutigen Tieren zu finden. Beim Sinosauropteryx sei der Übergang zwischen Hell und Dunkel sehr deutlich. Das spräche dafür, dass er viel Zeit in sonnigen offenen Landschaften wie einer Savanne verbracht habe, schreiben die Wissenschaftler. Hätte er im Wald gelebt, müsste der Farbwechsel fliessender sein.

Bei Sonneneinstrahlung von oben wirke der Rücken eines Tieres heller und der Bauch dunkler. Die Fellzeichnung von Sinosauropteryx gleiche genau diesen natürlichen Schattenwurf aus. Dadurch erschienen die Dinosaurier weniger dreidimensional und seien vom Hintergrund schlechter zu unterscheiden, als einfarbige Tiere.

Streifen als Ablenkung

Die Augenmaske bewirke, dass die Augen weniger gut entdeckt werden können. Der gestreifte Schwanz könnte dazu gedient haben, Angreifer zu verwirren und von lebenswichtigen Körperpartien wie Bauch und Kopf abzulenken.

Der etwa 1.2 Meter grosse Sinosauropteryx lebte vor etwa 130 Millionen Jahren und wurde in der sogenannten Jehol-Gruppe, einer Region im Nordosten Chinas, entdeckt. Diese Gegend ist für den hervorragenden Erhaltungszustand von Fossilien bekannt.

Bisher ging man davon aus, dass die Region in der Zeit des Sinosauropteryx von Wald bedeckt war. Die Analysen der Forscher um Fiann Smithwick legen nun den Schluss nahe, dass es dort auch offene Savannen gegeben haben könnte und die Landschaft vielfältiger war, als bislang vermutet. (sda/dpa)

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