Angestellte Schweiz fordert zwei Prozent mehr Lohn für 2018

Angestellte Schweiz fordert zwei Prozent mehr Lohn für 2018

26.08.2017, 10:56

Der Arbeitnehmerverband Angestellte Schweiz will für 2018 zwei Prozent mehr Lohn für Arbeitnehmende in der Schweiz. Die gleiche Forderung hatten zuvor bereits der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) und der Gewerkschaftsdachverband Travail.Suisse gestellt.

Die Industrie habe sich vom Frankenschock erholt und profitiere vom Aufschwung in Europa, schreibt Angestellte Schweiz am Samstag. Deshalb seien kräftige Lohnerhöhungen angezeigt. Für letztere sprächen zudem der Fachkräftemangel und die anziehende Teuerung.

Die rund 20'000 Mitglieder von Angestellte Schweiz arbeiten vor allem in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) sowie in der Chemie- und Pharmabranche.

Angestellte Schweiz stützt sich auf Branchenprognosen von Bakbasel. Das Forschungsinstitut sehe für die MEM-Industrie im laufenden Jahr eine Erhöhung der realen Bruttowertschöpfung um zwei Prozent, 2018 um 3.2 Prozent. Dabei wachse die Arbeitsproduktivität in der Maschinenindustrie stärker als in der Metallindustrie.

Da die einzelnen Branchen der MEM-Industrie unterschiedlich aufgestellt seien, akzeptiere man abgestufte Lohnerhöhungen, schreibt Angestellte Schweiz. Für den Maschinenbau seien dies zwei Prozent, für die Metallindustrie mindestens 1.1 Prozent.

Auch der Chemiebranche prognostiziere Bakbasel ein solides Wachstum und eine entsprechend höhere Bruttowertschöpfung. Da die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit auch ein Verdienst der Mitarbeitenden sei, sollten deren Löhne laut Angestellte Schweiz um 1.1 bis 1.8 Prozent erhöht werden.

Zwei Prozent mehr Lohn sollen schliesslich die Beschäftigten der Pharmaindustrie erhalten, der Bakbasel weiterhin ein grosses Wachstumspotenzial attestiere. Zudem bestehe hier Nacholbedarf bei den Löhnen.

Verkürzung der Arbeitszeit gefordert

Generell verlangt Angestellte Schweiz flachere und agilere Strukturen in den Unternehmen. Die zunehmende Digitalisierung mache den Dialog zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern unabdingbar. Dabei müsse der Mensch im Mittelpunkt stehen, sagte Stefan Studer, Geschäftsführer der Angestellten Schweiz, gemäss Mitteilung.

Mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland müsse dank den Produktivitätsgewinnen durch die Digitalisierung Schluss sein. Vielmehr müsse die Verkürzung der Arbeitszeit zum Thema werden. Hier sei auch die Politik gefordert, um entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. (sda)

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