Schweiz
Abstimmungen 2024

Umfragen zur Abstimmung am 9. Juni 2024: Das sagen die Prognosen

Kostenbremse vor dem Kollaps – die neuesten Umfrage-Ergebnisse zu den Abstimmungen

Beide Gesundheitsvorlagen, über die am 9. Juni abgestimmt werden, haben beim Souverän an Zuspruch verloren. Beim Stromgesetz und der Anti-Impfpflicht-Initiative akzentuieren sich die bisherigen Tendenzen. Die Übersicht allen Umfragen und Prognosen.
09.06.2024, 09:42
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Die zweite SRG-Umfrage sieht einen Nein-Trend bei der Kostenbremse-Initiative. Bei der Prämienentlastungsinitiative hätte noch ein «hauchdünnes Ja» resultiert. Zu diesem Schluss kommen SRG- und Tamedia/20Minuten bei ihren zweiten Umfragen.

Prämienentlastungs-Initiative

50 Prozent der Befragten bekundeten für die Prämienentlastungs-Initiative eine «mindestens tendenzielle Ja-Stimmabsicht», so das Resultat der SRG-Umfrage, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. 48 Prozent wollten eher oder bestimmt gegen die von der SP lancierte Volksinitiative «Maximal 10 Prozent des Einkommens für die Krankenkassenprämien» stimmen.

Es handle sich unter Berücksichtigung des Stichprobenfehlers um eine Patt-Situation. Der Rückgang bei der Zustimmung betrage 6 Prozentpunkte. Das Nein habe im gleichen Zeitraum um 8 Prozentpunkte zugelegt, hiess es weiter.

Ein ähnliches Bild zeigt die zweite Umfrage von Tamedia und 20 Minuten. Bei der Prämien-Entlastungsinitiative kommt sie zum gleichen Ergebnis wie die Umfrage der SRG: 50 Prozent Ja bei 48 Prozent Nein.

Kostenbremse-Initiative

54 Prozent der Befragten wollten laut SRG-Umfrage die von der Mitte lancierte Volksinitiative »Für tiefere Prämien - Kostenbremse im Gesundheitswesen (Kostenbremse-Initiative)« bestimmt oder eher ablehnen. 41 Prozent seien eher oder sicher dafür. Die Verhältnisse hätten sich mit einem Rückgang beim Ja von 11 Prozentpunkten und einer Zunahme beim Nein von 13 Prozentpunkten innerhalb nur eines Monats faktisch gekehrt.

Auch bei der Kostenbremse-Initiative kommen Tamedia und 20 Minuten auf ein vergleichbares Ergebnis. Die Zustimmung liegt nur noch bei 45 Prozent (bei 51 Prozent Nein).

Stopp-Impfpflicht-Initiative

Die Volksinitiative »Für Freiheit und körperliche Unversehrtheit (Stopp Impfpflicht)« wäre zum Befragungszeitpunkt mit 74 eher oder bestimmt abgelehnt worden. 22 Prozent hätten sie eher oder bestimmt angenommen.

Fast gleich sind die Ergebnisse bei Tamedia/20 Minuten: Hier kommt die Vorlage auf 23 Prozent Ja-Stimmen bei 72 Prozent Nein. Fünf Prozent sind noch unentschieden bei der Stimmabsicht.

Stromgesetz

Das Bundesgesetz zu Stromversorgung durch erneuerbare Energien (Energie-Mantelerlass) wäre angenommen worden, so die SRG-Umfrage weiter. 73 Prozent wollten bestimmt oder eher dafür stimmen. 24 Prozent waren eher oder klar dagegen.

Unverändert hohen Zuspruch erhält der Energie-Mantelerlass mit 64 Prozent Ja und 33 Prozent Nein-Stimmen auch bei der Umfrage von Tamedia und 20 Minuten.

Die SRG schreiben zu den Resultaten, bei allen vier Vorlagen sei der Nein-Anteil über den Kampagnenverlauf angestiegen, während sich der Ja-Anteil verringert habe. Bei den Initiativen entspricht dieser Nein-Trend dem erwarteten Normalfall der Meinungsbildung. Die Stimmbeteiligung liegt laut SRG aktuell mit 48 Prozent nahe am langjährigen Durchschnitt.

Wie üblich handelt es sich auch bei der zweiten Befragung nur um eine Momentaufnahme rund zwei Wochen vor dem Abstimmungstag und keine Prognose zum Abstimmungsausgang.

Für die SRG-Trendbefragung wurden zwischen dem 13. und dem 22. Mai durch das Forschungsinstitut gfs.bern 12'279 Stimmberechtigte befragt. Bei der zweiten Umfrage-Welle von Tamedia und 20 Minuten nahmen 11’408 Personen aus der ganzen Schweiz vom 22. und 23. Mai teil. Die Umfrage wurde in Zusammenarbeit mit Leewas durchgeführt. (sda/con)

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Komitee: Kantonale Tierschutzvereine von Bern und Aargau sowie Antisemiten
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Das will die Kostenbremse-Initiative
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133 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Callao
29.05.2024 06:43registriert April 2020
Einmal mehr drückt sich die Politik um den Elefanten im Raum. Keine der Gesundheitsinitiativen geht die eigentlichen Problem an. Bund und Kantone müssen endlich ihre Hausaufgaben machen.
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Aldous Huxley
29.05.2024 06:50registriert Oktober 2022
Auch bei einem Nein zur Prämienentlastungs-Initiative werden die Kosten auf das Volk abgewälzt. Das Volk macht es dann wie der Bundesrat, aufmerksam beobachten und erst mal abwarten. Dann zahlt das Volk halt direkt, der Druck auf Bund und Kantone entfällt und die ganze Chose geht weiter wie bisher. Wir werden weiterhin von der Gesundheitslobby in der Schweiz abgezockt was das Zeug hält und solange niemand vor einem Spital stirbt weil er/sie nicht zahlen kann wird sich nicht ändern. Ich denke mittlerweile auch dann wird sich keiner kümmern der/die Betreffende hat dann halt einfach Pech gehabt.
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Der Tyromant
29.05.2024 06:53registriert März 2022
Ich stehe der Kostenbremse skeptisch gegenüber, weil es das Problem nur verschiebt, und nicht löst.

Der Staat wird dann über unsere Steuern die Differenz ausgleichen.

Ergebnis: Die Preistreiber werden weiterhin profitieren, und es wird sich nichts ändern.
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