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SRF-Direktorin: Anita Richner ist Favoritin – zu reden gibt ihr Ehemann

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Neue SRF-Direktorin: Diese Frau ist Favoritin – zu reden gibt vor allem ihr Ehemann

SRF sucht einen neuen Direktor. Eine Kaderfrau, die zunächst nicht zu den Anwärterinnen zählte, gilt als aussichtsreiche Kandidatin. Einige sehen allerdings ein Problem in ihrem Ehemann.
21.12.2025, 06:4421.12.2025, 07:26
Francesco Benini / ch media

Die «Färbung» der politischen Sendungen von Schweizer Radio und Fernsehen werde «immer linkslastiger, einseitiger.» Mit einer Reduktion der Gebühren dürfte «die politische Macht der SRG-Sender deutlich abnehmen.»

Das steht im Argumentarium des Komitees, das für die Annahme der Halbierungsinitiative kämpft. Mit der Halbierung der SRG-Mittel lässt sich der Einfluss der angeblich links geprägten Berichterstattung begrenzen – so lautet die Strategie der Befürworter.

SRG-Exponenten weisen den Vorwurf der politischen Unausgewogenheit in offiziellen Stellungnahmen stets weit von sich. In informellen Gesprächen räumen sie dann aber ein: Es wäre nicht schlecht, wenn einige Redaktionen weniger einseitig zusammengestellt wären. Die politische Homogenität falle auf.

Plötzlicher Leadership-Kurs in St.Gallen

Eine Justierung des Kurses braucht neue Köpfe. Medienminister Albert Rösti (SVP) hat den früheren SVP-Nationalrat Hans-Ueli Vogt in den Verwaltungsrat der SRG geholt. Neue Präsidentin der SRG Ostschweiz ist Monika Knill. Sie war während 16 Jahren SVP-Regierungsrätin im Kanton Thurgau.

Monika Knill, SVP-Politikerin
Monika Knill sass für die SVP im Thurgauer Regierungsrat.Bild: keystone

Noch vor wenigen Jahren war es undenkbar, dass ein Politiker der Volkspartei eine solche Funktion in einem SRG-Gremium bekleidet. Wobei Knill betont, dass sie die Halbierungsinitiative «aus tiefster Überzeugung» ablehne.

Beobachter sehen eine weitere, wichtigere Personalie in diesem Kontext: Die SRG Deutschschweiz sucht derzeit einen neuen Direktor für das Schweizer Radio und Fernsehen. Das Berufungsverfahren steht vor dem Abschluss. Zu den aussichtsreichen Bewerbern zählt Anita Richner.

Richner ist 59 und arbeitet seit 32 Jahren in diversen SRF-Sendungen und Funktionen – zuerst für das Radio, später auch für das Fernsehen. Kürzlich hat sie ein Leadership-Zertifikat an der Universität St.Gallen erworben. In sozialen Medien verbreitet sie nun Phrasen wie: «Journalismus als Verantwortung. Leadership mit Klarheit und Empathie. Wandel bewusst gestalten.» Einige sehen das als klares Zeichen, dass ihre Beförderung unmittelbar bevorsteht.

anita richner
Vieles deutet auf einen Karriereschritt hin: SRF-Journalistin Anita Richner.Bild: chmedia/marion nitsch

Dabei gilt Richner als engagierte Teamleiterin, die Verantwortung übernimmt – auch dann, wenn schwierige Themen aufkommen. Politisch wird sie nicht dem linken Lager zugeordnet, sondern dem liberalen.

Einigen SRF-Mitarbeitern sträuben sich die Nackenhaare bei diesem Thema. Sie sagen: Erstens sei Anita Richners Ehemann Markus Somm. Er ist Chefredaktor und Verleger des rechtsbürgerlichen «Nebelspalters».

ARCHIV -- MARKUS SOMM UND KLARSICHT AG KAUFTEN NEBELSPALTER --- Der Verleger, Chefredaktor und Geschaeftsfuehrer Basler Zeitung AG, Markus Somm anlaesslich des Swiss Media Forum vom Donnerstag, 27. Se ...
Anita Richners bekannter Ehemann: Markus Somm vertritt oft alles andere als linke Ansichten.Bild: keystone

Zweitens: Welcher Personalvermittler berät den Berufungsausschuss der SRG Deutschschweiz? Sandro Rüegger von der Roy C. Hitchman AG. Er ist verheiratet mit der SVP-Nationalrätin Monika Rüegger.

Einige setzen sie ihrem Gatten gleich

Läuft da eine rechte Verschwörung, um das Schweizer Fernsehen politisch umzupolen? Das dürfte eine Räuberpistole sein. Wichtiger ist ein anderer Punkt: SRG-Generaldirektorin Susanne Wille kennt Anita Richner gut. Und Wille nimmt an den Sitzungen des Berufungsausschusses teil. Es ist naheliegend, dass die SRG-Chefin an der Spitze des Schweizer Fernsehens jemanden haben will, der den Reformbedarf beim Rundfunk ähnlich einschätzt wie sie selber.

Zugleich wäre die Berufung Richners ein Signal an die rechten SRG-Kritiker: SRF wird nun von einer Journalistin geführt, die bürgerlich eingestellt ist. Dieser Umstand könnte auch im Abstimmungkampf ins Feld geführt werden.

Gleichwohl wird Richner als Journalistin beschrieben, die weniger politisch getrieben sei als ihr Ehemann. Oft spreche sie über ihre siebenköpfige Familie und über kulturelle Themen. Den Verbalinjurien, die Markus Somm zuweilen äussert, sei sie gänzlich abhold. Interessenkonflikte zeichnen sich nicht ab, sollte Richner SRF-Direktorin werden; dafür ist der «Nebelspalter» zu klein.

Einige SRF-Redaktoren scheinen Richner mit ihrem Ehemann gleichzusetzen. Das ist eine veraltete Vorstellung. Die Berufung Richners würde aber unter anderem dazu dienen, das linke Image des gebührenfinanzierten Rundfunks zu korrigieren. Auf eine Anfrage der «Schweiz am Wochenende» antwortete Anita Richner nicht. (aargauerzeitung.ch)

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302 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Heini Hemmi
21.12.2025 07:50registriert November 2017
Markus Somm als „rechtsbürgerlich“ zu bezeichnen, ist die Untertreibung des Jahres.
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Jacques #23
21.12.2025 08:05registriert Oktober 2018
Wenn in der Folge daraus Markus Somm weniger zu sehen ist, dann ist das ein zu begrüssendes Argument pro Anita Richner.

Ich mag es überhaupt gar nicht, wie politisch an der SRG geschraubt wird.

Das trägt einen ungeniessbaren Hauch aus Moskau und Maralago.

Sehr ungeniessbar sogar.
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merli80
21.12.2025 09:19registriert April 2018
Wer den Somm heiratet, hat meiner Meinung nach den moralischen Kompass nicht so ausgerichtet, dass er/sie geeignet wäre für diesen Job. Blitzt mich nur...
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