US-Präsident Donald Trump hat mit Twitter-Äusserungen über den afroamerikanischen Abgeordneten Elijah Cummings erneut Rassismus-Vorwürfe auf sich gezogen.
Trump schrieb am Samstag bei dem Kurzbotschaftendienst herablassend über die mehrheitlich von Schwarzen bewohnte Stadt Baltimore, die teilweise zum Wahlkreis von Trump-Kritiker Cummings gehört. «Cumming (sic) Wahlkreis ist ein widerliches, von Ratten und Nagern befallenes Drecksloch.» Es sei der «schlimmste» und «gefährlichste» Ort der USA.
«Kein Mensch würde dort leben wollen», fuhr Trump in seiner Twitter-Tirade fort. Damit zielte er offenkundig auf die Kritik des Demokraten Cummings an seiner verschärften Asyl-Politik an der Grenze zu Mexiko. Cummings habe sich über «grossartigen Männer und Frauen des Grenzschutzes» und die Lage an der Südgrenze der USA ausgelassen, während «sein Baltimore-Wahlkreis weitaus schlimmer und gefährlicher» sei.
....As proven last week during a Congressional tour, the Border is clean, efficient & well run, just very crowded. Cumming District is a disgusting, rat and rodent infested mess. If he spent more time in Baltimore, maybe he could help clean up this very dangerous & filthy place
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) July 27, 2019
Why is so much money sent to the Elijah Cummings district when it is considered the worst run and most dangerous anywhere in the United States. No human being would want to live there. Where is all this money going? How much is stolen? Investigate this corrupt mess immediately!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) July 27, 2019
Trump erntete wie schon vor Kurzem für als rassistisch kritisierte Äusserungen über mehrere demokratische Politikerinnen erneut eine Sturm der Entrüstung.
Die Vorsitzende des Abgeordnetenhauses Nancy Pelosi nannte Trumps Twitter-Botschaften «rassistisch». Cummings sei ein angesehener Kollege und trete für Bürgerrechte und wirtschaftliche Gerechtigkeit ein. «Wir alle weisen die rassistischen Attacken gegen in zurück.»
Der demokratische Bürgermeister von Baltimore, der afroamerikanische demokratische Politiker Bernard Young kritisierte Trumps Rhetorik als «schmerzlich und gefährlich» sowie «völlig unannehmbar».
Cummings selbst twitterte seine Antwort: «Herr Präsident, ich kehre täglich in meinen Wahlkreis nach Hause zurück. Jeden Morgen wache ich auf, und ich gehe raus und kämpfe für meine Nachbarn. Es ist meine verfassungsgemässe Pflicht, die Aufsicht über die Exekutive auszuüben. Aber es ist meine moralische Pflicht, für meine Wähler zu kämpfen.»
Mr. President, I go home to my district daily. Each morning, I wake up, and I go and fight for my neighbors.
— Elijah E. Cummings (@RepCummings) July 27, 2019
It is my constitutional duty to conduct oversight of the Executive Branch. But, it is my moral duty to fight for my constituents.
CNN-Journalist Victor Blackwell, der aus Baltimore kommt, analysierte die Tweets vor laufender Kamera. Er zeigte auf, dass Trump immer dann das Wort «infested», auf Deutsch «befallen», brauche, wenn er über farbige Personen herziehe.
Nach rund zwei Minuten versagte dem Korrespondenten die Stimme. Trump habe geschrieben, dass «kein Mensch» in Baltimore wohnen wolle, so Blackwell mit feuchten Augen. Er kenne aber viele Menschen, die gerne dort leben würden. «Es gibt viele Herausforderungen, keine Frage, aber die Leute dort sind stolz auf ihre Community.»
This is the best thing I’ve seen on the internet in 2019. https://t.co/M4PgWx9Ybq
— Shane Powers (@Theshanepowers) July 27, 2019
Cummings ist Vorsitzender des Ausschusses für Aufsicht und Reformen im Repräsentantenhaus. Er ist ein scharfer Trump-Kritiker und hatte zuletzt Untersuchungen zu den Zuständen in Sammellagern für Flüchtlinge und Migranten an der US-Grenze angestossen.
Das US-Repräsentantenhaus hatte erst Mitte des Monats «rassistische Kommentare» Trumps gegen vier demokratische Abgeordnete scharf verurteilt. Der Präsident hatte zuvor mit fremdenfeindlichen Tiraden gegen demokratische Abgeordnete für Empörung gesorgt.
Er unterstellte Alexandria Ocasio-Cortez, Ilhan Omar, Rashida Tlaib und Ayanna Pressley unter anderem, die USA zu «hassen», und rief sie auf, in die Herkunftsländer ihrer Familien zurückzugehen. Drei der vier angegriffenen Frauen sind in den USA geboren. Die Attacken wurden in den USA und auch im Ausland scharf kritisiert. (cma/sda/afp)
Ach Mann, zum Kotzen, ich habe sooooo keinen Bock auf 4 weitere Jahre Trump.. Aber so wie sich die Demokraten anstellen....