International
EU

Puigdemont geht gegen Urteil des EU-Gerichts vor

Carles Puigdemont, katalanischer Separatisten-Führer, darf sein Europa-Mandat nicht antreten. (Archivbild)
Puigdemont legte Berufung gegen das Urteil des EU-Gerichtes ein.Bild: DPA

Puigdemont geht gegen Urteil des EU-Gerichts vor

04.09.2019, 23:3304.09.2019, 23:33

Der Rechtsstreit um den Sitz des katalanischen Separatisten-Führers Carles Puigdemont im EU-Parlament geht in die nächste Runde. Puigdemont habe Berufung gegen ein Urteil des EU-Gerichts eingelegt, teilte der Europäische Gerichtshof (EuGH) am Mittwoch auf Twitter mit.

Das EU-Gericht hatte Anfang Juli in einem Eilverfahren eine Klage Puigdemonts und seines Parteifreundes Antoni Comin abgewiesen. Beide hatten das Ziel, ihre Mandate im EU-Parlament antreten zu können (Rechtssache T-388/19R). Nun wird sich mit dem EuGH das höchste Gericht der Europäischen Union mit dem Fall befassen müssen.

Puigdemont und Comin waren Ende Mai ins EU-Parlament gewählt worden. Sie werden jedoch von Spanien in Zusammenhang mit dem illegalen Unabhängigkeitsreferendum vom Herbst 2017 mit Haftbefehl gesucht und leben im belgischen Exil.

Die spanische nationale Wahlkommission hatte sich geweigert, einem Anwalt der beiden katalanischen Politiker die Ernennungsurkunden auszuhändigen. Sie beharrte darauf, dass alle EU-Abgeordneten zunächst in Madrid auf die Verfassung schwören.

Bei einer Einreise in Spanien droht dem ehemaligen Regionalpräsidenten Puigdemont und dem früheren katalanischen Gesundheitsminister Comin jedoch die Festnahme. Sie kamen nicht und standen deshalb nicht auf der Liste der gewählten Abgeordneten.

Das EU-Gericht argumentierte im Juli: Wenn die Abgeordneten nicht auf der nationalen Liste auftauchten, könne das EU-Parlament nicht nachprüfen, ob sie einen legitimen Anspruch auf das Mandat hätten. Die Frage, ob die Abgeordneten persönlich zum Eid auf die Verfassung auf die Behörde kommen müssten, sei Gegenstand eines spanischen Gerichtsverfahrens, das noch nicht entschieden sei. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
1000 Verluste jeden Tag: Darum gehen Putin die Soldaten trotzdem nicht aus
Recherchen zeigen: Eine Mischung aus Geld, Versprechungen und Zynismus hält Putins Krieg am Laufen.
Über eine Million Tote und Verwundete in fast vier Jahren Angriffskrieg: Kreml-Herrscher Wladimir Putin zeigt keine Spur von Bereitschaft, seine «Spezialoperation» in der Ukraine zu beenden. Ohne Rücksicht auf Verluste versucht die russische Armee, mit Schwerpunkt im Donbass, ihre bisherigen Geländegewinne auszubauen.
Zur Story