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SVP-Ultimatum für umstrittene Regierungsrätin: Doch Franziska Roth will nicht zurücktreten

Bezirksrichterin Franziska Roth strahlt nach ihrer Wahl in den Aargauer Regierungsrat in Aarau am Sonntag, 27. November 2016. Im Kanton Aargau hat die SVP erstmals einen zweiten Sitz in der Regierung  ...
Sie SVP setzt Franziska Roth ein Ultimatum. Bild: KEYSTONE

SVP-Ultimatum für umstrittene Regierungsrätin: Doch Franziska Roth will nicht zurücktreten

19.03.2019, 05:30
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Die wegen ihrer Amtsführung auch bei ihrer eigenen Partei in die Kritik geratene Aargauer SVP-Regierungsrätin Franziska Roth will einem Interview zufolge «auf keinen Fall» zurücktreten. Sie leiste gute Arbeit und sei dem Aargauer Wahlvolk verpflichtet.

«Für mich steht ein Rücktritt absolut ausser Frage», sagte die Vorsteherin des Aargauer Gesundheits- und Sozialdepartements in einem am Dienstag publizierten Interview mit den «CH Media»-Zeitungen. Sie weist damit ein Ultimatum ihrer Partei für eine Bewährungsfrist zurück. Ihre über 400 Mitarbeiter im Departement seien trotz aller Widerwärtigkeiten motiviert, die Amtsgeschäfte seien auf Kurs. Sie habe Fehler etwa in der Kommunikation gemacht, sich dafür aber auch entschuldigt.

Sie habe in den letzten Tagen sehr viele interne und externe Rückmeldungen von Menschen erhalten, die sie ermutigt und zum Durchhalten aufgefordert hätten, sagte die 54-Jährige. Dass das Departement kurz vor dem Kollaps stehe und der Regierungsrat um «fünf vor Zwölf» habe einschreiten müssen, wies Roth zurück: «Diese Darstellung ist ganz einfach dummes Zeug.»

Die politische Quereinsteigerin Roth ist seit 2017 im Amt. Die frühere Gerichtspräsidentin von Brugg steht seither im Gegenwind, unter anderem wird ihr eine wenig kommunikative Führungskultur vorgeworfen. Zudem kam es in ihrem Departement wiederholt zu Abgängen von Führungsleuten. FDP, CVP und die Grünen kritisierten Roth im Kantonsparlament im März wegen «mangelnden Vertrauensverhältnisses» und «Geringschätzung» gegenüber Politikern. Die Aargauer Regierung lässt Roths Departement extern zu Organisation, Führung und Unternehmenskultur untersuchen.

Roths Partei, die SVP Aargau, kündigte am Montag ein Ultimatum an: Die Amtsführung müsse sich bis im Sommer «massiv» verbessern, ansonsten werde sie noch vor den Sommerferien von ihrer Partei zum Rücktritt aufgefordert. Die SVP drohte Roth zudem mit dem Parteiausschluss, sollte sich die Situation nicht verbessern und sie an ihrem Amt festhalten. (sda)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Billy Meier
19.03.2019 07:21registriert März 2014
Wie kommt es nur, dass die grösste Partei immer wieder derartige Personalprobleme hat?
🤔
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pamayer
19.03.2019 06:55registriert Januar 2016
Wenn die SVP eine der ihren absetzen möchte, muss es, wohl sehr krass zu uns her gehen.
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Neruda
19.03.2019 09:05registriert September 2016
Schon als sie im Wahlkampf rausgehauen, dass Klassen mit 35 Schüler kein Problem wären wusste ich, dass diese Person nichts für taugt als Regierungsrätin, so sie auch keine Exekutiverfahrung hatte. Aber die SVP Schäfchen interessiert die Qualität ihrer Kandidaten ja nicht.
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