Über ein Jahr nach einer tödlichen Massenpanik in Turin bei der Übertragung des Champions-League-Finals Juventus - Real Madrid sind die Stadtpräsidentin und 14 weitere Personen angeklagt worden. Ihnen wird fahrlässige Tötung und Körperverletzung vorgeworfen.
Am 3. Juni 2017 hatten sich mehr als 20'000 Menschen auf einem Platz in Turin das Spiel von Juventus Turin gegen Real Madrid auf einer Grossleinwand angeschaut. Warnrufe wegen einer angeblichen Bombenexplosion hatten kurz vor dem Ende der Übertragung für Panik unter den Zuschauern gesorgt.
Menschen stürzten im Gedränge und wurden von Flüchtenden überrannt. Eine 38-jährige Frau starb, mehr als 1500 weitere Menschen wurden verletzt.
Nun erhob die Staatsanwaltschaft in der norditalienischen Stadt Anklage gegen Stadtpräsidentin Chiara Appendino. Auch 14 weitere Verantwortliche, darunter der für die Sicherheit der Fussballfans zuständige Polizeibeamte, sollen sich vor Gericht verantworten, wie italienische Medien am Freitag berichteten.
Die Staatsanwaltschaft wirft der Politikerin der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung und den anderen Angeklagten fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vor. Bereits unmittelbar nach dem Geschehen waren sie dafür kritisiert worden, nicht für die nötigen Sicherheitsvorkehrungen gesorgt zu haben. (sda/afp)