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Post schreibt trotz Päckli-Boom deutlich weniger Gewinn

Post schreibt trotz Päckli-Boom deutlich weniger Gewinn

Die Post hat im letzten Jahr 37 Prozent weniger Gewinn geschrieben. Das Geschäft mit Paketen und Postauto floriert, Postfinance wird zum Sorgenkind.
12.03.2020, 09:37
Stefan Ehrbar / ch media
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Die Mehrzahl der rund 1800 Paketboten der Schweizerischen Post erhält dank einer Optimierung des neuen Arbeitszeitsystems "mytime" rückwirkend mehr Lohn. (Archivbild)
Viele Pakete, wenige Gewinn.Bild: KEYSTONE

Im Jahr 2019 hat die Post einen Konzerngewinn von 255 Millionen Franken geschrieben. Das sind 149 Millionen Franken weniger als im Vorjahr, wie die Post am Donnerstag bekanntgab. Das Betriebsergebnis sank um 11 Prozent auf 450 Millionen Franken. Damit bewege sich das Resultat im Rahmen der Erwartungen, so die Post. Überraschend sei der Rückgang nicht, denn die Rahmenbedingungen seien unverändert schwierig. «Das Ergebnis sank weniger stark, als sich die Rahmenbedingungen verschlechtern», heisst es in einer Mitteilung.

Probleme bereitet der Post insbesondere die Finanz-Tochter Postfinance. «Die Erträge schwinden wegen der anhaltenden Tiefzinssituation», schreibt die Post. Der Betriebsertrag der Post sank um 44 Millionen auf 1.67 Milliarden Franken. Das Betriebsergebnis verbesserte sich leicht. Das sei aber nicht nachhaltig, warnt Postfinance.

Deutlich mehr Pakete

Die Post als Ganzes habe nur ein kurzes Zeitfenster von einigen Jahren offen, um die nötigen Massnahmen für die Zukunft zu ergreifen, heisst es in einer Mitteilung. Alles wie bisher zu belassen, sei keine Option. «Bei gleichbleibenden politischen und unternehmerischen Rahmenbedingungen wird der finanzielle Spielraum der Post in absehbarer Post zu klein, um handlungsfähig zu bleiben», wird Finanzchef Alex Glanzmann zitiert.

Zufrieden zeigt sich die Post mit ihrem Briefgeschäft PostLogistics, auch wenn erneut fast 5 Prozent weniger Briefe verschickt wurden. Ein deutliches Plus von 7.3 Prozent zeigte sich bei der Zahl der transportierten Pakete. Der Päckli-Boom erfordere von der Post aber Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe. Das Betriebsergebnis der Paket-Sparte sank um 17 Millionen Franken auf 128 Millionen Franken. Die Post litt auch an den Folgekosten eines Raubüberfalls auf einen Geldtransporter in der Westschweiz.

Ausbauen konnte auch die Post-Tochter Postauto. Die Jahreskilometerleistung wurde um 3.3 Prozent gesteigert, weil das Angebot weiter ausgebaut wurde. Ende 2019 beschäftigte die Post knap 56'000 Personen und damit über 2'000 weniger als im Jahr zuvor. Bei Postfinance waren zum gleichen Zeitpunkt 3'243 Personen beschäftigt.

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Man stelle sich all die Zeit vor, die so gespart werden könnte (aka Albtraum jedes Arbeitnehmers) ...
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Briefe in der Schweiz werden wohl teurer
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