International
EU

Kosovo wählt: Bisherige Oppositionsparteien mit je 30 Prozent voran

Kosovo wählt: Bisherige Oppositionsparteien mit je 30 Prozent voran

Bei der Parlamentswahl im Kosovo hat sich am Sonntagabend ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz 1 abgezeichnet.
06.10.2019, 19:53
Mehr «International»

Laut Nachwahlbefragungen lagen die liberalkonservative Demokratische Liga des Kosovo (LDK) und die linksnationalistische Bewegung «Vetevendosje» («Selbstbestimmung») mit je rund 30 Prozent der Stimmen voran. Die bisher an der Regierung beteiligte PDK (Demokratische Partei) war Dritte (22 Prozent).

Bereits vor den Wahlen war spekuliert worden, dass die bisherigen Oppositionskräfte LDK mit der 37-jährigen Vjosa Osmani und die Liste «Vetevendosje» unter dem 44-jährigen Albin Kurti nach den Wahlen eine Koalition eingehen könnten. Verlässliche Ergebnisse des Urnengangs wurden erst für Montag erwartet, die Koalitionsverhandlungen könnten sich über Wochen hinziehen.

Der vorgezogene Urnengang vom Sonntag war nach dem Rücktritt von Regierungschef Ramush Haradinaj (Allianz für die Zukunft des Kosovo/AAK) im Juli angesetzt worden. Anlass für den Rücktritt Haradinajs im Juli war dessen Vorladung vor ein Sondergericht zur Ahndung von Kriegsverbrechen während des Kosovo-Krieges (1998-1999) gegen Serbien. In dem Konflikt wurden mehr als 13'000 Menschen getötet.

Korruption und Armut

Das Kosovo hatte 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, die Regierung in Belgrad betrachtet es jedoch nach wie vor als serbische Provinz. Auch Serbiens Verbündete wie Russland und China erkennen die Unabhängigkeit des Kosovo nicht an. Beide Staaten verhindern mit ihrem Vetorecht im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Aufnahme des Kosovo in die Uno.

Das Kosovo mit seinen rund 1.8 Millionen Einwohnern gehört zu den ärmsten Regionen Europas. In der Bevölkerung herrscht Unzufriedenheit mit der politischen Führung, die für Korruption und die weit verbreitete Armut verantwortlich gemacht wird. Ein Drittel der Bevölkerung ist arbeitslos. (bal/sda/apa/reuters/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das erste Heimspiel des Kosovo findet auf fremdem Boden statt
1 / 12
Das erste Heimspiel des Kosovo findet auf fremdem Boden statt
Die Fussball-Nationalmannschaft der jungen Nation Kosovo ist erst seit dem 13. Mai 2016 Mitglied des Weltfussballverbandes FIFA.
quelle: ap/ap / visar kryeziu
Auf Facebook teilenAuf X teilen
So kämpfen eine Serbin und eine Albanerin für Gerechtigkeit
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
14 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Ihr Kommentar hat 20min Niveau
06.10.2019 20:50registriert August 2017
Anmerkung an Watson: Spanien anerkennt es auch nicht. Kosovaren brauchen ein Visum extra für Spanien. Und auch Kuba anerkennt es nicht. Dort ist die Einreise für Kosovaren ganz verboten.
3213
Melden
Zum Kommentar
14
Streit unter rechtsextremen Parteien – wegen kleiner Insel vor Afrika
Zwischen rechten Parteien in Frankreich und Deutschland brodelt es: Marine Le Pen hat die AfD gerügt, weil diese die Zugehörigkeit eines Überseegebietes zu Frankreich infrage gestellt hatte.

Eine AfD-Anfrage zum Status der zu Frankreich gehörenden Insel Mayotte sorgt für neuen Ärger zwischen der AfD und den französischen Rechtspopulisten von Marine Le Pen.

Zur Story