Mit rund zweieinhalb Stunden Verspätung ist ein Sonderzug mit hunderten G20-Gegnern am Donnerstagvormittag im Hamburger Hauptbahnhof eingetroffen. Der privat gecharterte Zug war am Mittwochabend in Basel gestartet.
Auf seiner Fahrt durch Deutschland hatte er auf mehreren Zwischenstopps in den Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen weitere Demonstranten aufgenommen.
In Hamburg konnten die Reisenden nicht sofort vom Bahnhof in die Stadt aufbrechen, da sie zunächst kontrolliert wurden. Es habe keine Vorkommnisse gegeben, twitterte die Bundespolizei Nord gegen 9.30 Uhr. Die Reisegruppe habe den Hauptbahnhof verlassen.
Auch am Abend in Basel hatte es umfangreiche Kontrollen der Reisenden gegeben, weshalb der Zug erst vier Stunden später als geplant ins Rollen kam. Wie die Bundespolizei mitteilte, wurden 210 Menschen kontrolliert. Dabei seien Gasmasken, Mundschutze und Schutzbrillen sichergestellt worden.
Zudem sei 33 Menschen die Einreise nach Deutschland verweigert worden. Ein Mann war per Haftbefehl von den Schweizer Behörden gesucht worden. Die Waggons sollten nach Angaben des Veranstalters Platz für bis zu 1000 Reisende bieten.
Brand in Hamburger Porschezentrum
Am frühen Donnerstagmorgen kam es im Hamburger Porschezentrum derweil zu einer Brandstiftung, hinter der die Polizei militante Gipfelgegner vermutet. Zehn Fahrzeuge seien in der Nacht zum Donnerstag mit Brandbeschleuniger angezündet worden, teilte die Polizei mit.
Am Mittwochabend hatten in Hamburg zudem Tausende Demonstranten friedlich gegen den G20-Gipfel protestiert. Etwa 11'000 Menschen zogen zu lauter Techno-Musik unter dem Motto «Lieber tanz ich als G20» durch die Innenstadt. Grössere Zwischenfälle blieben laut Polizei aus.
Die Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer treffen sich am Freitag und Samstag in Hamburg. Zehntausende Gegendemonstranten aus verschiedenen Lagern werden erwartet, darunter bis zu 8000 gewaltbereite Linksextremisten. Es wird mit Ausschreitungen gerechnet. Mindestens 19'000 Beamte werden das Gipfeltreffen absichern. (sda/dpa/afp)