Trotz der Erhöhung des Frauenrentenalters unterstützen die Delegierten der Gewerkschaft Unia die vom Parlament beschlossene Reform Altersvorsorge 2020. Das Paket bringe eine Stärkung der AHV.
Die Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 bleibe aber eine «bittere Pille», ein «riesiger Makel», teilte die Unia am Samstag mit. Mit ihrem Entscheid beantragen die Unia-Delegierten der Delegiertenversammlung des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds (SGB) die Unterstützung der am Donnerstag verabschiedeten Rentenreform.
Damit nimmt diese eine weitere Hürde, denn auch von Seiten der Unia, insbesondere der Frauenkommission, war Kritik am Reformpaket des Parlaments laut geworden. Doch es enthalte wichtige Fortschritte, teilte die Unia am Samstag mit. «Erstmals seit Jahrzehnten werden die AHV-Neurenten erhöht. Die zusätzlichen 70 Franken pro Monat machen eine Verbesserung um 3 bis 6 Prozent aus.» Zudem würde der Plafond für die Ehepaarrenten angehoben.
Einen weiteren positiven Punkt sieht die Unia auch mit der besseren Abdeckung tiefer Einkommen durch die berufliche Vorsorge. Mit der Senkung des Koordinationsabzugs seien künftig Arbeitnehmende ab einem Jahreseinkommen von 14'100 Franken in der zweiten Säule versichert. Wichtig sei auch, dass Arbeitnehmende ab 58 Jahren auch bei einem Stellenverlust in ihrer Pensionskasse versichert bleiben könnten und ihren Rentenanspruch behielten.
Trotz allem bezahlen die Frauen gemäss der Unia den höchsten Preis für die Reform. Die Unia-Delegierten möchten daher, dass der SGB eine Volksinitiative prüft, die «schnell wirksame Instrumente zur Durchsetzung der Lohngleichheit in der Verfassung verankern soll». (sda)