Der vergangene Woche in Belgien festgenommene Verdächtige der Pariser Anschläge, Salah Abdeslam, stemmt sich nicht mehr gegen eine Auslieferung nach Frankreich. Abdeslam wolle «so schnell wie möglich» an die französischen Behörden überstellt werden.
Dies sagte sein Anwalt Sven Mary am Donnerstag nach einer gerichtlichen Anhörung in Brüssel. Er werde die Auslieferung mit einer Untersuchungsrichterin besprechen, damit sie dieser zustimme, sagte Mary. Eine Entscheidung zur Haftprüfung seines Mandaten in Belgien wurde demnach vorerst auf den 7. April verschoben.
Abdeslam war nach langer Fahndung am Freitag verhaftet worden. Er soll auch Verbindungen zu den Attentätern der Brüsseler Anschläge gehabt haben.
Abdeslam wurde seit den Pariser Anschlägen vom November mit 130 Toten als einer der Mittäter gesucht. Er ist der Bruder eines der Selbstmordattentäter und soll drei der Attentäter zum Pariser Fussballstadion Stade de France gefahren haben. Nach Angaben der französischen Ermittler wollte er sich dort ursprünglich auch selbst in die Luft sprengen.
Anschläge in Brüssel
Am Freitag wurde Salah Abdeslam bei einer dramatischen Polizeiaktion im Brüsseler Stadtteil Molenbeek gefasst. Vor den Pariser Anschlägen soll er unter anderem in Ulm gewesen sein, um dort mögliche Komplizen abzuholen. Laut Belgiens Aussenminister Didier Reynders war der 26-Jährige nach den Angriffen von Paris zu weiteren Anschlägen in Brüssel bereit.
Einer der Selbstmordattentäter der Anschläge in Brüssel, Khalid El Bakraoui, soll unter falschem Namen Verstecke für die Paris-Attentäter gemietet haben. Bei den Anschlägen vom Dienstag waren am Brüsseler Flughafen und in einer U-Bahn-Station im Europa-Viertel mindestens 31 Menschen getötet und 300 weitere verletzt worden. (sda/afp)