Die 88. Oscar-Verleihung hat in Hollywood begonnen. Zum zweiten Mal moderiert Komiker Chris Rock. Bevor die Gala aber begann, kam es zu Protesten schwarzer Bürgerrechtler, die dagegen demonstrierten, dass keine schwarzen Schauspieler nominiert wurden.
Einige Dutzend Demonstranten unter der Führung des afroamerikanischen Bürgerrechtlers Al Sharpton kamen wenige Stunden vor der Oscar-Verleihung in Los Angeles in der Nähe des Veranstaltungsorts zusammen. Sharpton sprach von den «weissen Oscars» und hielt eine kleine weisse Oscar-Statue in den Händen.
Auf Schildern standen Slogans wie «Hollywood muss es besser machen» oder «Schämt euch». Zum zweiten Mal in Folge waren bei den Academy Awards keine schwarzen Schauspieler nominiert.
Chris Rocks böse Spitzen
Auf die Rassendiskussion machte auch der schwarze Moderator Chris Rock aufmerksam, der die Show mit einem Monolog eröffnete. Die Awards seien auch als die «Preise der Weissen» bekannt, sagte der 51-Jährige - gekleidet in einem weissen Anzug.
«Warum protestieren wir aber? Warum bei diesen Oscars?» Immerhin sei es schon die 88. Verleihung. Diese ganze «keine Schwarzen»-Sache habe es schon mehr als 70 Mal gegeben. «Da gab es aber keine Proteste», sagte Rock mit Verweis auf die 50er und 60er Jahre. «Wir waren damit beschäftigt, vergewaltigt und gelyncht zu werden. Wenn deine Grossmutter an einem Baum hängt», dann sei einem egal, was die beste Dokumentation sei.
Ihm sei mehrfach gesagt worden, er solle die Moderation absagen. Darüber habe er lange nachgedacht. «Aber dann habe ich mir gesagt: Sie werden die Oscars eh abhalten.»
Rocks Eröffnungsrede löste in den sozialen Medien eine lebhafte Diskussion aus. Das Magazin «People» twitterte: «Die unglaublichste Eröffnungsrede aller Zeiten? Wir denken ja.»
Favorit «The Revenant»
Als erstes vergab die Academy den Oscar für das beste Drehbuch an die Macher des Films «Spotlight», der sich um die Aufdeckung eines Kindsmissbrauchs-Skandals in der katholischen Kirche in Boston dreht. Der Preis für das beste adaptierte Drehbuch ging an «The Big Short». Für ihre Rolle in «The Danish Girl» gewann die Schwedin Alicia Vikander den Oscar als beste Nebendarstellerin.
Der Film mit den meisten Nominierungen ist das Rachedrama «The Revenant» mit zwölf Nominierungen. Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio könnte seinen ersten Oscar gewinnen. Statt mit Mama oder einer Modelfreundin hat sich Leonardo DiCaprio auf dem roten Oscar-Teppich mit seiner Schauspielkollegin Kate Winslet gezeigt, mit der er einst in «Titanic» aufgetreten war. Derzeit gilt der Di Caprio als Single. (sda/dpa)