Syrische Rebellen sind nach Einschätzung der Menschenrechtsorganisation Amnesty International möglicherweise verantwortlich für Kriegsverbrechen in der Stadt Aleppo.
Bei ihrem Kampf gegen die Kurdenmiliz YPG in einem Stadtviertel hätten die Rebellen wahllos zivile Ziele wie Moscheen, Märkte oder Strassen beschossen, teilte die Organisation am Freitag mit. Dabei seien nach Angaben von Augenzeugen von Februar bis April mindestens 83 Zivilisten getötet worden, darunter 30 Kinder.
Die Angriffe «sind möglicherweise Kriegsverbrechen», sagte Amnesty-Expertin Magdalena Mughrabi. Es sei eine wichtige Grundregel des internationalen Rechts verletzt worden, weil nicht zwischen zivilen und militärischen Zielen unterschieden worden sei.
Das Stadtviertel Scheich Maksud wird von Kurden kontrolliert. Rebellen haben ihre Angriffe dort seit Februar verstärkt. Im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischen Staat (IS) ist die YPG ein zentraler Verbündeter sowohl der USA als auch Russlands. Viele Aufständische betrachten die Gruppe aber auch als Alliierte von Präsident Baschar al-Assad, was die YPG entschieden zurückweist. Die Lage im syrischen Bürgerkrieg ist durch vielschichtige Allianzen und Rivalitäten der Konfliktparteien und ihrer Unterstützer sehr verworren. (sda/reu)