Bei einem Selbstmordanschlag auf Sicherheitskräfte in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens elf Menschen getötet worden. Das bestätigte am Donnerstagabend ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Mindestens 25 Menschen seien verletzt in Spitälern.
Der Kabuler Polizeichef Basir Mudschahid sagte, dass es der Attentäter nach ersten Erkenntnissen auf einen provisorischen Sicherheitsposten im Viertel Makroroian abgesehen habe.
Makroroian ist eine Wohngegend nahe dem Zentrum. Die Sicherheitskräfte waren für eine Demonstration dorthin abgestellt. Kabuler Reporter sagten, es habe auch Opfer unter den Demonstranten gegeben.
Der Anschlag war der erste schwere im neuen Jahr. 2017 hatte es in Kabul mehr als 20 grosse Anschläge mit mehr als 500 Toten gegeben. Die Gesamtzahl der Toten und Verletzten lag vermutlich bei mehr als 1000.
Wer hinter der Tat steckte, blieb zunächst unklar. Die Sicherheitskräfte sind ein bevorzugtes Ziel sowohl der radikalislamischen Taliban als auch der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). 2016 hatten sie mehr als 8000 Soldaten und Polizisten getötet und mehr als 14'000 verletzt. 2017 hatte die afghanische Regierung die Zahl der Opfer zum ersten Mal zensiert. (sda/afp/dpa/reu)