Ein islamisches Bestattungsunternehmen in Deutschland soll Pässe von Toten an Schlepper verkauft haben. Bei einer grossangelegten Razzia durchsuchte die deutsche Polizei in Berlin am Donnerstag 26 Objekte in mehreren Stadtteilen.
Der Betreiber des Bestattungsinstituts stehe gemeinsam mit Komplizen im Verdacht, die Pässe von Toten für eine Einreise verkauft zu haben, sagte der Sprecher der Bundespolizei in Berlin, Jens Schobranski. Damit sollen mindestens neun Menschen - vor allem aus Syrien - nach Deutschland gekommen sein. Sie sollen den Menschen auf den Passfotos ähnlich gesehen haben.
«Neun Fälle sind eindeutig nachgewiesen», sagte der Sprecher. Die Ermittlungen seien nach einem anonymen Hinweis ins Rollen gekommen. Die Polizisten beschlagnahmten bei den Durchsuchungen Pässe und Computer. Der Betreiber des Bestattungsinstituts zeige sich gesprächsbereit, hiess es. Festnahmen gab es nicht.
Mit den Pässen seien auch eine Aufenthaltserlaubnis und eine Arbeitsgenehmigung in Deutschland nachgewiesen worden, erläuterte der Sprecher der Bundespolizei. Die Papiere seien an Menschen gegangen, die Verwandte aus dem Ausland ins Land holen wollten. Für die Papiere seien unterschiedlich hohe Summen geflossen. (whr/sda)