In Ägypten hat am Samstag mit 1200 Angeklagten der grösste Prozess gegen Anhänger von Ex-Präsident Mohammed Mursi begonnen. Das Verfahren vor einem Gericht in Minja südlich von Kairo wurde zunächst gegen rund 500 Unterstützer des islamistischen Ex-Staatschefs eröffnet. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Mena berichtete, wurde nach einer kurzen Anhörung der Prozess zu den gewaltsamen Protesten vom vergangenen Sommer auf Montag vertagt.
Der Verfahrensteil gegen die restlichen 700 Beschuldigten soll am Dienstag beginnen. Journalisten waren zur Prozesseröffnung nicht zugelassen, daher war unklar, wie viele Angeklagte tatsächlich vor Gericht erschienen. Zuvor wurde aus Justizkreisen verlautet, dass insgesamt nur 200 der 1200 Beschuldigten inhaftiert seien. Alle anderen seien gegen Kaution frei oder flüchtig.
Unter den Angeklagten sind zahlreiche Führungsmitglieder der inzwischen verbotenen Muslimbruderschaft, darunter auch ihr Anführer Mohammed Badie. Sie sollen sich für ihre Teilnahme an gewaltsamen Protesten im Sommer verantworten, unter anderem für den Tod von zwei Polizisten in der Provinz Minja Mitte August sowie für die Zerstörung von Staatseigentum. (aeg/sda)