Medienberichte über den Tod von unzähligen Kindern in der Thar-Wüste haben Pakistan aufgeschreckt. Mindestens 62 Kinder seien in den vergangenen drei Monaten gestorben, tausende weitere Menschen hungerten, sagte der Innenminister der Provinz Sindh, Mumtaz Ali Shah.
Grund für den Tod sei die ungewöhnliche Kälte in der Region, sagte Shah. Viele Wüstenbewohner hätten dadurch Lungenentzündungen bekommen, die aber wegen der schlechten Gesundheitsversorgung in dem Gebiet nur unzureichend behandelt werden konnten. Der Generalstaatsanwalt der Provinz, Fateh Malik, warf den Medien vor, die Situation zu übertreiben.
Katastrophen seien in dem verarmten Gebiet normal, sagte er. Nach seinen Angaben verteilten die Behörden inzwischen 120'000 Lebensmittelsäcke an die Bedürftigen. Regierungschef Nawaz Sharif und Bilawal Bhutto-Zardari, dessen Pakistanische Volkspartei in der Provinz an der Macht ist, besuchten am Montag die Region. Die Wüstenbewohner leben weitgehend isoliert in ärmlichen Verhältnissen. Eine Dürre hatte im Jahr 2000 rund 90 Prozent des Viehbestands vernichtet, der Haupteinnahmequelle der Region. (aeg/sda/afp)