Das nigerianische Militär hat im Südosten des Landes fast 500 Menschen festgenommen. Sie werden verdächtigt, Mitglieder der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram zu sein. Die Armee habe im Bundesstaat Abia einen Konvoi von 33 Bussen gestoppt, berichtete die Zeitung «Daily Post» am Dienstag. Die Busse seien aus dem Norden gekommen und mit Männern im Alter zwischen 16 und 24 Jahren sowie acht Frauen besetzt gewesen.
Die Festnahmen erfolgten nach Angaben des Militärs bereits am Sonntag, wurden aber erst zwei Tage später bekannt gemacht. Zwei Bussen sei mitsamt Passagieren die Flucht gelungen. Es seien Ermittlungen eingeleitet worden, erklärte Militärchef Rasheed Omolori. Die Festgenommenen erklärten, sie seien Nordnigerianer auf der Suche nach Arbeit.
Die Boko Haram will im Norden Nigerias einen islamistischen Gottesstaat einrichten. Immer wieder verübt die Gruppe schwere Anschläge mit mittlerweile Tausenden Toten. Im April hatten die Islamisten 200 überwiegend christliche Schülerinnen aus dem Ort Chibok entführt. Bis heute konnten sie nicht aus den Händen der Entführer befreit werden. (whr/sda/dpa)