UNO hofft auf ernsthafte Syrien-Friedensgespräche im Herbst

UNO hofft auf ernsthafte Syrien-Friedensgespräche im Herbst

17.08.2017, 17:32

Die UNO hofft auf ernsthafte Verhandlungen zur Lösung des Syrien-Konflikts im Oktober oder November. Der UNO-Sonderbeauftragte Staffan de Mistura will im kommenden Monat mit Vorgesprächen in Genf beginnen.

Er zähle darauf, dass die syrische Regierung, ihre Verbündeten Russland und Iran sowie «jeder, der grossen Einfluss hat», im Herbst bereit seien, in Genf aufrichtige und direkte Verhandlungen mit der Opposition zu beginnen, sagte de Mistura am Donnerstag.

Bereits für Mitte September plane er eine kurze Gesprächsrunde über die Themen der Verhandlungen. Ausserdem peilt er nach eigenen Worten im Oktober ein Treffen der verschiedenen Oppositionsgruppen an, damit diese eine gemeinsame Plattform finden. Dieses Treffen werde womöglich in Saudi-Arabien abgehalten.

Bislang gab es sieben Anläufe zur Lösung des Bürgerkriegs. Es gelang jedoch nicht, dass die Konfliktparteien Gespräche von Angesicht zu Angesicht führten.

Der Krieg zwischen Präsident Baschar al-Assad und Regierungsgegnern tobt seit mehr als sechs Jahren. Hunderttausende Menschen wurden getötet. Die Situation verschärfte sich, als sich die Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien breitmachte.

Al-Rakka hart umkämpft

Am schlimmsten sei es zurzeit wohl in dem Teil der Stadt Al-Rakka, der nach wie vor von der Miliz gehalten werde, sagte UNO-Berater Jan Egeland. Aus eben jener nordsyrischen Stadt meldete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag, dass in den vergangenen drei Tagen bei Luftangriffen 59 Zivilpersonen getötet worden seien, darunter 21 Kinder.

Die von den USA angeführte Anti-IS-Koalition unterstützt aus der Luft die Truppen der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF). Das Bündnis aus kurdischen und arabischen Einheiten kämpft seit Wochen in Al-Rakka und kontrolliert inzwischen mehr als die Hälfte der Stadt.

UNO-Berater Egeland warf der IS-Miliz am Donnerstag vor, die in der Stadt eingeschlossenen Einwohner als «menschliche Schutzschilde» zu missbrauchen. Nach UNO-Schätzungen befinden sich noch bis zu 25'000 Zivilisten in der umkämpften Stadt. Egeland appellierte an die SDF, möglichst vielen Zivilisten die Flucht zu ermöglichen. (sda/reu/afp)

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