Schwere Regenfälle haben grosse Schäden entlang der Küste im Westen der griechischen Hauptstadt Athen angerichtet und mindestens 14 Menschenleben gefordert. Weitere 13 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.
Unklar war am Nachmittag, wie viele Menschen noch vermisst werden, teilte der Rettungsdienst mit. Die Bürgermeisterin von Mandra, Ioanna Kriekouki, sprach im Fernsehsender TV ERT von einem «Desaster biblischen Ausmasses». Menschen seien von den Wassermassen eingeschlossen. Zu ihrer Rettung sei schweres Gerät nötig.
Ausser Mandra waren von den Überschwemmungen die Städte Nea Peramos und Megara betroffen. Fernsehbilder zeigten Tanklastwagen und Busse in der Region, die im Schlamm versanken. Rund ein Dutzend Passagiere wurden aus einem Fernbus gerettet.
Die Autobahn zwischen Athen und der Hafenstadt Korinth musste am Mittwoch an zwei Stellen vorübergehend gesperrt werden. Die Feuerwehr rückte mehr als 600 Mal aus, um Menschen zu helfen und Geröll zu beseitigen.
Die Ferienregion und der Hafen von Nea Peramos waren ein einziges Trümmerfeld. Strandtavernen und Häuser standen unter Wasser. Bäche hatten sich nach mehreren Stunden starken Regenfalls in reissende Ströme verwandelt. Viele Landstrassen wurden zerstört. Geröll, Autos, Kühlschränke, Küchenherde, Möbel, Äste, Baumstämme und Müll versperrten zahlreiche Strassen.
«Ich habe nur meine Kinder gerettet. Alles andere, das ganze Haus, habe ich verloren», sagte eine Anwohnerin der Region im Fernsehen. Rettungsmannschaften holten am Mittwoch mit Seilen Menschen aus ihren überschwemmten Häusern und aus ihren in den Wassermassen steckengebliebenen Bussen und Autos.
Das griechische Wetteramt warnte vor neuen schweren Regenfällen in den kommenden Tagen. Der Grund: Im zentralen Mittelmeer hat sich ein riesiges Tief festgesetzt. Bei ungewöhnlich milden Temperaturen um die 23 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit bewegt es sich nur langsam und verursacht schwere Regenfälle sowie starke Winde in der Region.
Am vorigen Wochenende war ein Tourist auf der Ferieninsel Korfu im Nordwesten Griechenlands nach schweren Regenfällen in seinem Wagen ertrunken. Starke Regenfälle hatten am Dienstag weite Teile der kleinen Insel Symi im Südosten der Ägäis verwüstet. (sda/dpa)