Hunderttausende Menschen sind in Argentinien gegen Entlassungen und Inflation auf die Strasse gegangen. Dabei wurden am Freitag in Buenos Aires von der Regierung von Präsident Mauricio Macri Massnahmen gegen die steigende Arbeitslosigkeit gefordert.
Nach Angaben der Organisatoren nahmen bis zu 350'000 Demonstranten an dem Protestmarsch teil. Die Gewerkschaft CTA schätzt, dass seit der Amtsübernahme Macris im Dezember 68'000 Arbeitsplätze verloren gingen. Die Regierung erklärt dagegen, der Arbeitsmarkt habe sich stabil gehalten trotz der Entlassung von 11'000 Staatsangestellten.
Die Inflation wird auf jährlich über 30 Prozent geschätzt. Das statistische Amt Indec gibt seit Dezember keine Daten über Arbeitslosigkeit, Armut und Inflation bekannt, weil die Erfassungsmethoden umgearbeitet werden.
«Wir teilen die Sorgen der Arbeiter», erklärte der Kabinettschef Marcos Peña. Die gesammelte Opposition will nächste Woche mit ihrer Mehrheit im Parlament ein Gesetz durchsetzen, dass für 180 Tage bei Entlassungen eine doppelte Entschädigung vorsieht. Die Regierung hat angekündigt, Macri werden sein Veto gegen das Gesetz einlegen, falls es vom Parlament angenommen wird. Die Gewerkschaften warnten, in dem Fall würden sie zu einem Generalstreik aufrufen. (sda/dpa)