Bundesrat Guy Parmelin hat am Mittwoch das Bergsturzgebiet im südbündnerischen Bergell besucht. Der Armeechef orientierte sich vor Ort über die Situation nach der Naturkatastrophe und sicherte dem Tal weitere Unterstützung des Bundes zu.
Bundesrat Parmelin habe im Bergell an einer Sitzung des Gemeindeführungsstabes teilgenommen und sich über die aktuelle Situation informiert, sagte Renato Kalbermatten, Informationschef VBS, auf Anfrage. Parmelin flog in Begleitung des Bündner Regierungsrates Christian Rathgeb über das Katastrophengebiet.
Der Bundesrat habe sich beeindruckt gezeigt von der Zusammenarbeit der Partnerorganisationen, sagte Kalbermatten weiter. Die Armee leistet Hilfe auf Gesuch der Bündner Behörden. Unter anderem wurden Gebirgsspezialisten eingesetzt zur Ergänzung des elektronischen Alarmierungssystems, überdies Telekommunikationsmittel sowie Rettungsmaterial.
Bei einem der grössten Bergstürze in der Schweiz seit über 130 Jahren waren am vergangenen 23. August drei Millionen Kubikmeter Fels vom Grenzberg Piz Cengalo abgebrochen. Der anschliessende Murgang wälzte sich durch das Seitental Val Bondasca bis ins Haupttal Bergell zu den Ortschaften Bondo, Spino und Sottoponte.
Häuser wurden beschädigt sowie die alte und die neue Kantonsstrasse. Acht Menschen werden seither vermisst. Die Bergwanderer starben vermutlich unter den Trümmern. Am Piz Cengalo befinden sich noch immer zwischen einer halben und einer Millionen Kubikmeter Gestein, die jederzeit abstürzen könnten. (sda)